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Der Verkauf der WestSpiel GmbH nimmt Form an

Geschrieben von Alexa

In Nordrhein-Westfalen bahnt sich ein Novum an. Seit Jahrzehnten war es gang und gäbe, dass sich das Glücksspiel in einer Spielbank fest in staatlicher Hand befand. Hierbei muss man jedoch wissen, dass mit Staat nicht die Bundesregierung in Berlin gemeint ist. Das Glücksspiel fällt wie die Bildungspolitik und zahlreiche weitere hoheitliche Aufgaben nämlich in den Zuständigkeitsbereich der Landesregierungen. Das bedeutet, dass jedes Bundesland seine Spielbanken selbst betreibt und theoretisch auch selbst Lizenzen für das Glücksspiel im Internet vergeben kann. In der Vergangenheit hat allerdings lediglich das Land Schleswig-Holstein hiervon Gebrauch gemacht, wodurch es den Einwohnern Schleswig-Holsteins möglich war, legal mit einem Casino Bonus ohne Einzahlung, wie er etwa auf https://casinobonusohneeinzahlung.biz angeboten wird, zu spielen.

Das ein Bundesland eine Spielbank renoviert, verlegt oder sogar schließt, ist zwar eher selten, kam jedoch bereits vor. Das, was gerade in Nordrhein-Westfalen (NRW) vor sich geht, gab es jedoch in dieser Form noch nie. Die Koalitionsregierung aus CDU und FDP hat nämlich beschlossen, dass sich das Land NRW von der WestSpiel GmbH trennt. Die Tragweite dieser Entscheidung könnte größer nicht sein, denn das bedeutet, dass alle vier staatlichen Spielbanken in NRW privatisiert werden. Damit wird NRW das erste Bundesland in Deutschland, welches keine Spielbank mehr besitzt und betreibt. Dieser Verkauf könnte auch für die 900 Mitarbeiter, welche die WestSpiel GmbH in den vier Spielbanken beschäftigt, folgen haben. Noch ist unklar, wer sich die Spielbanken sichern wird. Die Vorzeichen verdichten sich allerdings, dass es sich um eines von drei konkret interessierten Unternehmen handeln wird.

Die aktuelle Verkaufssituation

Als am 18. Dezember 2020 die vom Bundesland NRW beauftragte Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Warth & Klein Grant Thornton AG wurde ein erster Schritt Richtung Verkauf der staatlichen Spielbanken unternommen. Wichtig war dabei, dass das Land NRW die WestSpiel GmbH Unternehmensgruppe ausschließlich komplett verkaufen wird. Eine Aufspaltung in einzelne Spielbanken ist für die Landesregierung ausgeschlossen. Dies dürfte auch den Kreis potenzieller Abnehmer deutlich einschränken. Interessenten konnten sich noch am gleichen Tag auf der Webseite der Auftragsvergabestelle für öffentliche Aufträge der Europäischen Union (EU) über das Verkaufsverfahren informieren.

Dort können auch alle Auftragsunterlagen unentgeltlich eingesehen und auch Angebote für die WestSpiel GmbH eingereicht werden. Aus den Verkaufsunterlagen wird ersichtlich, dass als Auftraggeber die NRW Bank genannt wird. Hintergrund hierfür ist, dass die NRW Bank als Förderbank des Landes Nordrhein-Westfalen alle Anteile dieser vier zum Verkauf stehenden Casinos, welche unter der WestSpiel GmbH versammelt wurden, verwaltet. Demnach hatten potenzielle Käufer bis zum 01. Februar 2021 um 12:00 Uhr Zeit, ein auf Deutsch verfasstes Angebot abzugeben. Ein durchaus ungewöhnlich erscheinender Punkt ist zudem, dass kein Mindestgebot angegeben wurde. Ein Käufer erwirbt also mit dem Kauf der WestSpiel GmbH die Konzession für alle vier Spielbanken in Nordrhein-Westfalen für die Dauer von 180 Monaten.

Drei Angebote gingen in Düsseldorf ein

Einige Abgeordnete des Düsseldorfer Landtags hätten es vermutlich nicht bedauert, wenn sich bis zum 01. Februar 2021 kein Interessent für den Kauf der Spielbanken gefunden hätte. Schließlich ist der Grund für das staatliche Monopol des Glücksspiels der Schutz der Bevölkerung vor einer Spielsucht. Für einen privaten Betreiber könnte jedoch nicht der Spielerschutz, sondern in erster Linie Profite im Vordergrund stehen, so lautet zumindest das Argument der Verkaufsgegner. Schaut man jedoch in den Verkaufsunterlagen auf den Verkaufswert, dann dürften sowieso nicht viele Unternehmen infrage kommen, welche sich den Kauf der Unternehmensgruppe leisten können. Dieser wird nämlich mit 2,7 Milliarden Euro angegeben. Jedoch geht unter den Experten niemand davon aus, dass der tatsächliche Verkaufspreis auch nur in der Nähe dieses Betrages landen wird. Zu negativ fielen die Bilanzen der vergangenen Jahre aus, als dass Investoren einen derartig hohen Betrag auch nur ansatzweise in Erwägung ziehen dürften.

Die am 01. Februar zu Ende gegangen Bieterphase brachte hervor, dass es drei Interessenten gibt. Um wen es sich dabei handelt, wird natürlich nicht öffentlich. Deshalb sind die Namen dieser drei Interessenten auch nichts weiter als pure Spekulationen. Einige Beobachter gehen beispielsweise davon aus, dass sich das traditionsreiche westfälische Glücksspielunternehmen Gauselmann unter den Interessenten befindet. Für diese These spricht beispielsweise, dass sich der Hauptsitz der Gauselmann Gruppe nur wenige Kilometer entfernt vom Casino in Bad Oeyenhausen befindet. Ein weiteres Angebot könnte von der Casinos Austria eingegangen sein und auch Novomatic ebenfalls ein auf Glücksspiel spezialisiertes Unternehmen aus Österreich verfügt über die Ressourcen, einen Kauf in dieser Größenordnung stemmen zu können.

So kam es überhaupt zum Verkauf

Der Verkauf der Spielbanken ist jedoch keine neue Idee. Auch ist es falsch zu glauben, dass sie mit dem Wechsel in der Staatskanzlei Einzug erhielt. Bereits im November 2014 kam das ganze Ausmaß um die finanzielle Schieflage der nordrhein-westfälischen Spielbanken zum Vorschein und ein Verkauf wurde bereits von der rot-grünen Koalition unter Hannelore Kraft in Erwägung gezogen. Diese sah sogar keinen anderen Ausweg aus dem Dilemma, als zwei Bilder von Andy Warhol, welche sich im Besitz der WestSpiel und damit letztendlich im Staatsbesitz befanden, im Auktionshaus Christie’s in New York versteigern zu lassen. Von den aus dieser Versteigerung erzielten 120 Millionen Euro gingen 80,6 Millionen Euro direkt in die WestSpiel GmbH mit dem Ziel, die Verluste der vergangenen Jahre auszugleichen.

Die Liste der Verlustjahre ist mittlerweile so lang, dass es für das Land NRW den Anschein zu haben scheint, die Casinos würden sich zu einem Fass ohne Boden entwickeln. Im Jahre 2016 verzeichneten die staatlichen westfälischen Spielbanken beispielsweise einen Besucherrückgang von 2,4%. Dennoch stiegen die Bruttoeinnahmen um 1% im Vergleich zum Vorjahr. Aber am Ende des Jahres wurde dennoch ein weiterer Millionenverlust in Höhe von 2,9 Millionen Euro verbucht. Das einzige Jahr, in dem die WestSpiel GmbH überhaupt in letzter Zeit einen Gewinn erzielen konnte, war 2019. Der Gewinn betrug 3,2 Millionen Euro, da in den Jahren zuvor jedoch ausschließlich Verluste gemacht wurden, handelt es sich hierbei lediglich um den berühmten Tropfen auf den heißen Stein.

Was sind die Gründe für diese verlustreichen Jahre?

Hierbei scheiden sich die Geister. Es wird beispielsweise behauptet, dass das Rauchverbot seinen Teil an den schwindenden Besucherzahlen beigetragen habe. Vielleicht sei Glücksspiel in einer Spielbank einfach nur unbeliebt. Aber auch die neue Konkurrenz aus dem Internet macht den Spielbanken das Leben schwer.