Was? Schon wieder ein Space Exploration Titel? Hat No Man`s Sky nicht schon gereicht? Glaubt mir, das hier ist etwas anderes und zeigt auf herrlich einfache Art und Weise einen simplen Spaceexplorator, der immer wieder mal gespielt werden kann.
Wer The Long Journey Home mit No Man`s Sky vergleicht, hat schon einen Fehler gemacht, denn diese beiden Werke miteinander zu vergleichen, nur weil es beide Spaceexplorer Titel sind, wäre zu vorschnell gegriffen und unfair. Beide Spiele haben ihre Stärken und Schwächen aber hier geht es nur um das Werk aus dem Hause Daedalic Entertainment. Genrespezifisch verkörpern beide Werke zwar das Erforschen von Planeten an sich schon, doch die Umsetzung und generell das Setting hier ist ein völlig anderes.
Beginnen tut ihr mit einem Schiff und einer Crew. Von insgesamt zehn Charakteren nehmt ihr vier Personen mit auf eure Reise. Jedes einzelne Crewmitglied hat dabei eine Geschichte und spezielle Fähigkeiten, die für die Reise mehr oder weniger wichtig werden können. Ob Biologen, Linguisten, Decoder, Soldaten, Lehrer, Mechaniker oder Männer fürs Grobe, hier ist für jede Situation ein passender Spezialist parat. Leider finden wie gesagt nur vier an Bord Platz.
Ist das Schiff, welches aus mehreren Teilen oder besser gesagt Stationen aufgeteilt ist und die Crew gewählt, fängt das Spiel an und ihr findet euch weit weg von der Erde mitten im Weltall wieder und müsst wieder nach Hause gelangen. Dabei könnt ihr ins Schiffsinnere switchen und die einzelnen Räume besichtigen. Dies passiert nicht First- oder Third Person sondern aus einer Art Overview, die einzelne Daten auf der linken Seite des Bildes zeigt und der rechten Seite, die den Raum abbildet.
Was habt ihr im Lager? Wie sehen die Maschinen aus? Ist genug Treibstoff vorhanden? Wie sehen die Kajüten aus? All das lässt sich überprüfen und Aufgaben verteilen. Als Beispiel könnt ihr eine alienartige Kiste analysieren und eins der Crewmitglieder damit interagieren lassen. Dass ein Mechaniker das Ding irgendwo anschließen oder zu nützlichen Teilen verarbeiten möchte und ein Soldat am liebsten darauf schießen will, eröffnet dem Spieler eine Menge an Möglichkeiten.
Außerhalb des Schiffs könnt ihr euch in der 2D-Vogelperspektive durch Meteroiten oder Planeten vorbeimanövrieren und dabei mit Waffen feuern. Es gibt Meteroiten die wertvolle Mineralien in sich tragen, die man einsammeln kann, nachdem sie mit euren Waffen beschossen worden sind. Das wirklich interessante Feature des Titels ist die Gravitation der Planeten. Sie ermöglicht euch euer Schiff auch ohne Treibstoff zu steuern, indem ihr mit einem kleinem Schub in die Umlaufbahn eines Planeten eintretet und euch dann treiben lasst. So lassen sich Distanzen ohne Energieverlust überbrücken und Routen planen sowie Manöver fliegen.
Auf einen Planeten zugeflogen, können wir auf dessen Oberfläche landen und Kapseln, Außenposten, andere Einrichtungen oder Materialvorkommen entdecken und damit interagieren. Dabei fliegt ihr ebenfalls in einer 2D-Ansicht über den Planeten. Wenn Gebäude oder Einrichtungen infiltriert werden, bekommt ihr eine Übersicht über das Gebäude oder der Struktur und könnt durch Textdialoge die Erkundung mitverfolgen und auch Anweisungen geben.
Ihr seid jedoch nicht alleine im All. Aliens werden Kontakt zu euch aufnehmen und ihr müsst entscheiden, wie ihr ihnen gegenüber auftreten werdet. Es gibt einige Spezies, die unterschiedlich ticken und ihre Eigenarten haben. Diese heißt es herauszufinden und möglichst in kein Fettnäpfchen zu treten. Ihr könnt mit ihnen handeln, sprechen und auch Aufgaben annehmen, für die ihr entlohnt werden. Manche labern euch aber auch nur zu und wollen für ihre Religion spenden sammeln. Andere sind von sich selber so sehr überzeugt, dass sie kein Nein verstehen. Das herauszufinden, macht unglaublich viel Spaß.
Es gibt nicht nur mehrere Planeten und Sonnensysteme sondern auch Galaxien, die ihr bereisen könnt. Um von Planet zu Planet zu fliegen braucht es nur ganz normale Schubkraft. Um von einem Sonnensystem ins andere zu fliegen schon die Lichtgeschwindigkeit oder den Sprung. Um in andere Galaxien zu gelangen, seid ihr auf die Tore angewiesen. Diese sind begrenzt pro Sonnensystem vorhanden und werden meistens von Alienaußenposten verwaltet. Für einen kleinen Opulus lassen sie euch passieren. Solltet ihr aber mit der Spezies auf dem Kriegsfuß sein, könnte sich die Lage als knifflig herausstellen. Hier ist Taktik und vorausschauendes Denken notwendig.
Wir sind sehr gespannt auf den weiteren Verlauf der Entwicklung und sind jetzt schon überzeugt, dass mit The Long Journey Home eine andere aber ebenso unterhaltende Version des Spaceexploration Genre geschaffen worden ist.