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STYGIAN – Reign of the Old Ones angetestet

Geschrieben von Tobias

Das es auf der Gamescom viele Spieleentwickler gibt die ihre Ware anpreisen, darüber brauchen wir nicht zu reden. Doch nicht nur in den großen Hallen bei Blizzard, EA und Co. und dem Indie Bereich findet man Faszinierendes. Etwas abseits gelegen in der Entertainment Area fand ich den kleinen Stand des türkischen Indie Entwicklers Cultic Games der mich herzlich dazu einlud, sein neues Spiel anzutesten.

STYGIAN – Reign of the Old Ones ist ein Supernatural Horror RPG, welches in der Welt von H.P. Lovecraft spielt. Anders als andere Spiele aus dem Cthulhu Universum, spielt die Story nach dem Erwachen der großen Alten und damit der Zerstörung der Erde und der Vernichtung der Menschheit. Einzig der Ort Arkham ist der Zerstörung entgangen und wurde in eine andere Dimension gezogen, wo die Bewohner nun unaussprechlichen Terror ausgesetzt sind unter der Herrschaft der großen Alten. Man selbst spielt einen der Überlebenden aus Arkham der noch bei klarem Verstand geblieben ist, denn die Besinnung zu bewahren ist das wichtigste in dieser Welt. Wichtig ist dabei aber zu erwähnen, dass wir nicht den einsamen Helden spielen. Für den Moment schauen wir auf die Geschichte eines Überlebenden in dieser verzerrten Welt, doch sollte er sterben oder sich in eine Sackgasse manövriert haben, dann verlieren wir den Fokus auf eben diesen Charakter und schwenken zu einer neuen Person. Es gibt also kein wirkliches Game Over, nur für die Geschichte eben einer einzelnen Person von vielen.

Bereits in der Gamescom Demo ist die Charaktererstellung äußerst vielseitig aufgebaut. Neben Attributen und Fähigkeiten, die man so auch aus dem beliebten Pen & Paper Rollenspiel Call of Cthulhu kennt, wie Redegewandtheit, Schleichen oder Schusswaffen, hat man die Möglichkeit seinen Charakter aus 8 Klassen mit jeweils 4 Spezialisierungen zu erstellen. Jede Wahl bringt natürlich seine vor und Nachteile in dieser Welt. Darüber hinaus muss man sich noch für eine von 6 Glaubensrichtung entscheiden. Diese bestimmen wie der Charakter die Eindrücke um ihn herum aufnimmt, sowohl positiv, als auch negativ. Auch hängt die Interaktion der NPCs mit dem eigenen Charakters von den Voreinstellungen ab, denn nicht jeder vertraut zum Beispiel einem Detektiv. Abhängig also von dem geistigen Zustand, der Vorgeschichte und der Interaktion mit anderen NPCs, variiert die Welt um einen herum und es kann möglich sein, dass man an mehr oder weniger Gegenstände heran kommt, wie wenn man vielleicht bei einem Gespräch eine andere Antwort gewählt hätte. Das Ziel des Charakters ist nicht etwa die Rettung der Welt, sondern die Erfüllung des eigenen Ziels, sei es Erlösung oder Rache.

Dargestellt wird das Spiel in handgezeichneter 2D Grafik ganz im Stil von H.P. Lovecraft. Für die Fans von hochauflösenden Polygonmeeren ist es also nichts, aber wer an künstlerischen Darstellungen wie in Ori and the Blind Forest oder Child of Light Freude hat, der wird auch hier auf seine Kosten kommen. Letztendlich auch, weil die grafische Darstellung den fordernden Kämpfen des Spiels zugute kommt.
Hierbei handelt es sich um ein rundenbasiertes Kampfsystem, in dem jede Aktion des Spielers wie bewegen, blocken oder angreifen Aktionspunkte verbaucht, die sich mit den Attributen des Spielers verändern. Das Fordernde an den Kämpfen ist eine gehörige Portion Glück, denn die Reihenfolge in der die Kämpfer agieren dürfen, wird in jeder Runde neu ausgewürfelt. So kann es sein, dass man bei 5 Gegnern erst als Erstes, dann in der nächsten Runde als Letztes an der Reihe ist, was den Gegnern einen klaren Vorteil verschafft.
Das Ziel eines Kampfes ist nicht immer das Besiegen aller Monster. Wenn man den Ungetümen aus der Welt der großen Alten genügend Schaden zugefügt hatte, schaltetet sich auf dem Spielfeld ein Fluchtweg frei durch den man den Kampf vorzeitig beenden kann, ohne Erfahrung einzubüßen. Natürlich bleibt einem die Wahl offen sich weiterhin mit den restlichen Gegnern zu prügeln, jedoch ist das nicht immer die klügste Entscheidung.

Anfang 2018 soll STYGIAN – Reign of the Old Ones in den Early Access starten und lässt sich momentan für 20$ vorbestellen. Der endgültige Release ist für Ende 2018 geplant und bis dahin werden ab dem Early Access in einzelnen Updates immer wieder Episoden freigeschaltet, sodass man nicht bei jedem Update das Spiel von vorne beginnen muss. In der Stunde, die ich das Spiel antesten durfte, habe ich definitiv Blut geleckt und ich freue mich auf ein Spiel, das dem psychischem Horror einen weiteren Stempel aufdrückt und in der richtigen Atmosphäre durchaus zum Gruseln einläd.