Nachdem die Gefahr durch die Eiserne Horde und die Legion im Draenor der Vergangenheit gebannt wurde, geht es wieder zurück in das Azeroth der Gegenwart. Doch mit den Helden kehrt auch die Legion nach Azeroth zurück.
Neues Addon, neue Ziele
Es war keine einfache Zeit, weder für Blizzard, noch für die Spieler. Der Videospielegigant hat viel Kritik für sein Addon “Warlords of Draenor” einstecken müssen und das in vielerlei Hinsicht. Dabei haben die Ansätze gestimmt. Man schickte die Spieler zurück in eine Zeit, die noch vor dem ersten Warcraft-Spiel lag. Die Orks haben Azeroth noch nicht angegriffen und das Dämonenblut nicht getrunken, das sie in ruhelose Kriegsmaschinen und Bestien verwandelte. Mithilfe einer Zeitreise schaffte es der flüchtige Garrosh Höllschrei seinen Vater Grom aufzusuchen, der einst das Blut als Erster trank. Er überzeugte ihn, einen anderen Weg einzuschlagen und so entstand die Eiserne Horde.
Das Setting ist gut, die nostalgische Reise in ein Draenor, das noch nicht durch die Macht der Hexenmeiser vernichtet wurde, bietet einen passenden Ausgangspunkt. Als großer Bösewicht scheint die Eiserne Horde mit Grom als Anführer zu funktionieren, wäre da nicht Blizzards neue Patchpolitik.
Ein Jahr ohne neuen Content
Und hier beginnt die angesprochene Leidenszeit der Spieler. Denn nach Patch 6.2, der den finalen Raid brachte, kam ein ganzes Jahr kein neuer Content mehr, nämlich bis zum Prepatch und schließlich dem Release von Legion. Auch storytechnisch machte Blizzard eine Kehrtwende. Um nämlich den Weg zur Legionsinvasion auf Azeroth zu bereiten, wurde mit der Höllenfeuerzitadelle die Legion zum großen Bösewicht gemacht, während Grom und die Eiserne Horde zu Nebenakteuren degradiert wurden. Das Ganze fühlte sich absolut so an, als hätte Blizzard kein Interesse mehr an dem laufenden Addon und wollte möglichst alle Kräfte auf Legion konzentrieren. Die Spielerschaft zahlte also den Vollpreis und zusätzlich noch bis zu einem Jahr Monatsgebühren, ohne dafür den vollen Content geboten zu bekommen. Insgesamt zwei Contentpatches und drei Raidinstanzen über das gesamte Addon.
Im Vergleich dazu: Bei Wrath of the Lich King wurde mit 3.3.0 im Dezember 2009 der dritte und letzte große Contentpatch mit der finalen Raidinstanz – die Eiskronenzitadelle – veröffentlicht. Schon davor wurden jedoch bereits drei große und vier kleinere Raids eröffnet, die reichlich Content boten. Und dann kam mit Patch 3.3.5 im Juni 2010 das Rubinsanktum als Übergangsraid zum Addon Cataclysm, welches im Dezember 2010 veröffentlicht wurde. Für die Zeit vor und nach der Höllenfeuerzitadelle hatte Warlords of Draenor nur die Garnison und den Tanaandschungel als Lückenfüller zu bieten.
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Die Legion kommt..und damit Besserung?
Die Eiserne Horde ist besiegt, die Legion auf Draenor ebenfalls. Jedoch schickte der Kommandant der Legionsstreichtmächte vor seinem Ableben den Verräter der Orks, den Hexenmeister Gul’Dan durch ein Portal in die normale Zeitlinie nach Azeroth und führte somit die Ereigniskette weiter, die zur Invasion der Legion in Azeroth führt. Für die Spielerschaft bedeutete das den ersten Contentpatch seit 6.2. Der Prepatch zu Legion brachte neben Anpassungen in den Klassentalenten und Zaubern auch die ersten Vorboten der Legion in Form von Legionsinvasionen. Diese tauchten in sechs verschiedenen Gebieten in Azeroth auf, ließen in Wellen Dämonen auf die Spieler los und sendeten am Ende gewaltige Legionskommandanten. Waren diese besiegt, gab es Belohnungen in Form von Kisten, in welchen sich Marken und Ausrüstungsgegenstände befanden. Die Marken konnten bei den Eventhändlern wiederum gegen verschiedene Belohnungen eingetauscht werden.
Nach der langen Durststrecke waren diese Invasionen erstmal erfrischend, brachten etwas Schwung in die von Garnisons-Farmerei und Tanaand-Quests geplagte Spielerschaft. Es war zudem ziemlich episch zu sehen, wie sich eine Hundertschaft von Spielern von den Sammelpunkten aufmachten, um die verschiedenen Dämonenportale und Bossmonster zu vernichten.
Die Invasionen wurden jedoch auch relativ schnell Routine und damit langweilig und man lief sie dann höchstens noch gequält ab, um auch den letzten Charakter noch vor dem Release von Legion auf Level 100 zu bringen, was mit der großen Erfahrungsmenge gut zu machen war – falls man nicht in letzter Sekunde vom Endboss die todbringende Schelle bekam.
Khadgar auf der Suche nach der Lösung
Aber wieso konnten die Dämonen überhaupt in Azeroth einfallen? Geleitet von seinem Meister begab sich Gul’dan zu den verheerten Inseln und dem Grabmal von Sargeras um einen Weg für die Legoin zu ebnen. Khadgar scheiterte daran, ihn aufzuhalten und das Tor war offen. Die Allianz und Horde begaben sich in einer gemeinsamen Offensive zum Grabmal und erlitten eine schreckliche Niederlage, deren Verlauf die beiden Fraktionen wieder auseinander trieb.
Nach dieser gescheiterten Offensive musste ein anderer Weg gefunden werden, um die Legion zu schlagen. Hier startete die Einführungsquestreihe, durch die der Erzmagier Khadgar führte. Über Wochen gestreckt, wurde man nach und nach hingeführt zum eigentlichen Ziel dieses Addons. Man reiste zu verschiedenen Orten in Azeroth, um die Antwort zu finden, die Khdagar so dringend suchte: Wie ist die Legion zu besiegen?
In der uralten Titanenschmiede Ulduar, welche einer der Schlachtzüge in Wrath of the Lich King war, erfährt man, dass es sich bei Azeroth um mehr als einen Planeten, sondern um ein schlafendes Wesen von großer Macht handelt, einen Titanen. Dieser schickt Khadgar zurück in die Bibliothek seines alten Meisters Medivh, nach Karazhan um den Schlüssel zum Sieg über die Legion zu finden. Schließlich ist die Lösung gefunden: Die vier Säulen der Schöpfung, mächtige Relikte der Titanen aus längst vergangenen Zeiten, müssen gefunden werden um das Portal zu versiegeln, dass die Dämonen in diese Welt strömen lässt.
Pünktlich am Tag des Release konnten die Spieler Zeuge werden, wie die fliegende, magische Stadt Dalaran an den eigentlich Ort des Geschehens gebracht wird.
Und so begann unser Abenteuer auf den verheerten Inseln.
Für jene, die Interesse daran haben noch etwas tiefer in die Vorgeschichte zu Legion einzutauchen gibt es das Hörbuch Das Grabmal des Sargeras, geschrieben von Robert Brooks und gelesen von David Nathan, in vier Einzelteilen auf dem offiziellen World of Warcraft-Youtube-Kanal:
Das Grabmal des Sargeras – Erster Teil: Das Schicksal eines anderen
Das Grabmal des Sargeras – Zweiter Teil: Alte Freunde
Das Grabmal des Sargeras – Dritter Teil: Der Zorn des Grabmals
Das Grabmal des Sargeras – Vierter Teil: Einer gegen alle