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Embedded Content nicht erkennbar @ GEMA Petition

Geschrieben von Michael Fuchs

Die GEMA möchte, nach einem entsprechenden Urteil des EuGH, Beiträge für eingebettete Inhalte verlangen, bzw. Gebühren, Lizenzgebühren – wie man es auch nennen mag. Ein angeblicher Grund ist ja der, dass man eingebetteten Inhalt nicht erkennen kann als Nutzer. So ergibt sich das aus einem Zitat der GEMA Sprecherin Ursula Göbel.

Einfache Hyperlinks sind keine relevante Nutzungshandlung. Ohne diese würde das Internet nicht funktionieren. Embedded Content, bei dem für den Nutzer nicht klar ist, dass die Datei von einer anderen Seite stammt, sollte hingegen lizenziert werden.

Schön und gut. Sieht man sich auf der GEMAdialog Seite auf Facebook um, sieht man unter dem Posting vom 06.02.2014 folgende Antwort der GEMA:

Sebastian G: Außerdem ist und war embedded content jederzeit als solcher zu erkennen, jedenfalls für Nutzer. Dass die GEMA an dieser Stelle anders argumentieren wird ist zu erwarten und der eigentliche Knackpunkt – nicht das EuGh Urteil. Und spätestens dann stehen sie in einem Licht an dem sie sich hoffentlich verbrennen werden.

GEMAdialog: Embedded Content ist nicht ausschließlich YouTube…

Sebastian G: Okay aber sie gestehen ein dass Embedded Content von Youtube als solcher zu erkennen ist und deshalb nicht von der Regelung betroffen sein sollte GEMAdialog?

GEMAdialog: Das hat das EuGH zu urteilen, nicht wir.

Eins ist klar, es werden nicht nur Inhalte von YouTube auf Homepages eingebunden. Dazu gehören auch Twitter Postings, Facebook Postings und was es eben noch so gibt. Neu ist das ja auch nicht. Gibt es schon seit Jahren. Also wieso kommt das eigentlich jetzt an das Tageslicht und nicht schon früher? Wo das ganze anfing? Konnte man damit nicht rechnen, wo das Internet “geboren” wurde? Dass Inhalte geteilt werden? Nicht nur in Form von Links, wo die GEMA ja nichts dagegen hat – vorerst?

Aber egal, schauen wir uns doch einfach mal verschiedene Embedded Content an.

Fangen wir mit dem Facebook Posting an, worüber es im obigen Dialog ging:

Okay, Punkt für die GEMA. Oder? Es steht ja nirgendwo Facebook. Rechts befindet sich ein Gefällt mir Button, wenn man die Seite noch nicht geliked hat. In diesem Button befindet sich das kleine Facebook Favicon. Was auch in der Browserleiste ist / im Tab, wenn man Facebook offen hat. Jeder Politiker und 99% aller User kennen Facebook. Ob Nutzer oder nicht, man kennt mit großer Wahrscheinlichkeit das Logo. Zudem ja auch “Gefällt mir” dabei ist. Klar, hat nichts mit Logo oder Kennzeichnung zu tun, aber es steht doch für Facebook.

Besteht also eine 50/50 Chance, ob Facebook in dem Punkt recht bekäme. Aber weiter gehts mit YouTube. Auch nichts neues für die GEMA. Aber schauen wir uns mal an, wie ein eingebettetes YouTube Video aussieht.

Ein Videoplayer, der direkt das Video abspielt, wenn man drauf klickt. Schön. Rechts unten – ein YouTube Logo. Für den normalen User direkt klar, hey – das ist ja ein YouTube Video. Thema YouTube erklärt. Logo vorhanden, man sieht es – was will man mehr?

Nun zu Twitter. Wird ja auch oft eingebunden. Für den Nutzer nicht erkennbar?

Auch hier haben wir kein direktes Twitter Logo integriert. Jedoch erkennbar, dass es sich um Twitter handelt. @Username, Twitter Vögelchen in Blau rechts oben, Retweets – für viele normale Nutzer klar, dass es von Twitter kommt.

Aber es gibt ja nicht nur Facebook, YouTube und Twitter. Also weiter auf der Suche nach Embedded Content, welcher nicht erkennbar ist für User. Eine weitere Videoplattform nach YouTube ist MyVideo. Also hier: Vorhang zu und Show ab!


Rocket Beans‘ Hard Reset: LIVE-Stream #07 1/3 – 04.02.14 – MyVideo

Hier befindet sich direkt ein Link unter dem Video, mit dem Titel des Videos und zum Ende – MyVideo. Im oder auf dem Player selber keine Kennzeichnung. Entfernt man also den Link, ist auch so keine Kennzeichnung von MyVideo.

Neben normalen Videos sind auch Livestreams beliebt, bekannte Webseite hier – Twitch.tv. Also her mit dem eingebundenen.

Watch live video from x5tv2 on de.twitch.tv

Hier sieht man nicht nur einen Link unter dem Video sondern es befindet sich auch auf dem Video ein Wasserzeichen von Twitch. Jeder weiß also direkt, dass Video wird eingebunden von Twitch.

Okay, was gibt es noch? Musik? Spotify? Gerne.

Hier kein Spotify Logo und auch kein Link. Aber, der Player startet ja nicht wie die oberen rein im Browser, sondern läuft über die Spotify Software, welche man sich installieren muss. Also auch erkennbar, dass es über Spotify läuft.

Nun könnte man noch von anderen Diensten und Anbietern Sachen einbinden, die verhalten sich aber auch ähnlich, wie es diese hier tun. Zudem sind Facebook, Twitter und YouTube die häufigsten, welche man auf der Homepage einbindet. Erkennbar für den User wo das Zeug herkommt? Ich würde sagen, Ja.

Die Petition findet man hier: Change.org – Eingebettete Videos von Videplattformen wie von YouTube  nicht zu lizenzieren