Games Testbericht

Review: Call of Duty: Black Ops3 – Willkommen in Ihrem Gehirn

Geschrieben von René

Black Ops 3 ist da. Das bisher umfangreichste Call of Duty erwartet uns im heutigen Test. Kann es die Erwartungen der Community erfüllen oder leidet sogar die Qualität darunter? Mehr dazu in unserem Test.

An diesem Punkt hier noch mal ein riesiges Dankeschön an Activision für das Review-Muster

 

Vorwort

Alle Jahre wieder bringt der Herbst uns was Neues: Activision haut somit einen neuen Ableger ihrer Spiele-Serie Call of Duty auf den Markt. Wieder mit dabei das Entwicklerstudio Treyarch, das mit dem aktuellen Titel nun schon den dritten Ableger der Black-Ops Reihe veröffentlicht. Treyarch als gestandenes CoD-Veteran Studio und hoch gelobt in der Gunst der Fans, weiß nur zu genau wie es seine Handschrift in ein Spiel einfließen lässt. Ob es nun die verbesserte vertikale Spielführung ist (die in Advanced Warfare übers Ziel hinausschoss) oder der brutal große Inhalt (Zombie-Modus, Kampagne(n), fliessender Coop -lokal und online-) und was es nicht noch alles gibt, Call of Duty: BlackOps 3 ist voll gepackt mit mächtig viel Inhalt.

Ob alt eingesessene Call of Duty-Fans oder auch werdende mit dem neuen Black Ops warm werden können, klären wir mit den nachfolgenden Zeilen.

 

Grafik

Wie gewohnt erst einmal die System-Specs:

Minimum:

  • OS:Windows 7 64-Bit / Windows 8/8.1 64-Bit / Windows 10 64-Bit
  • CPU: Intel Core i3 530  2.93 GHz / AMD Phenom II X4 810  2.60 GHz
  • RAM: 6 GB
  • GPU: DX 11 NVIDIA GeForce GTX 470 1GB / ATI Radeon HD 6970 1GB
  • Festplatte: 60 GB
  • Soundkarte: DirectX kompatibel

Laut Activision sind keine publizierten empfohlenen Specs bisher bekannt, deswegen hier eine persönliche Einschätzung angesichts des Performance-Hungers.

Empfohlen:

  • OS:Windows 7 64-Bit / Windows 8/8.1 64-Bit / Windows 10 64-Bit
  • CPU: min. I5 2500k 3.3 Ghz / AMD FX 8120 3.1Ghz
  • RAM: min. 8GB
  • GPU: DX11 min. NVIDA GeForce GTX 760 4GB / ATI Radeon R9 270X 4GB
  • Festplatte: 60GB
  • Soundkarte: DirectX kompatibel

BO3 Grafik 2

 

Wo soll ich nur anfangen? Die Grafik und die teilweise ansässige Detailverliebtheit ließen mich ein ums andere Mal bei einem “Oh sieht das geil aus” erwischen. Vor allem die wirklich sehr gut animierten Charakter-Modelle und deren Gesichtsanimationen (besonders Christopher Meloni alias James Taylor, Kommandant der Kampagne) haben mich Bauklötze staunen lassen. Wenn wir aber mal ehrlich sind, mit weniger würden wir (vor allem eingefleischte Fans) sich nicht zufrieden geben!

Natürlich gibt es auch kleinere Schnitzer, seien es etwa lange Laborgänge, die trister und liebloser gestaltet nicht sein könnten. Dann aber wiederum punktet Black Ops3 mit seinen Partikeleffekten. Ob es der Regen ist, der einem ins Gesicht peitscht oder die Gischt der Küste, die auf dem schwarzen Asphalt Reflexionen wirft, alles wirkt sehr stimmungsvoll inszeniert. Explosionen kommen uns nicht nur spektakulär entgegen, man spürt auch förmlich deren Druck auf den Ohren durch das eigene Headset. Top!

BO3 Campaign 2

Christopher Meloni alias James Taylor

Auf meinem Testsystem lief CoD: BO3 in Full-HD auf maximalen Details mit geschmeidigen 60 FPS (V-Sync on), Frame-Drops waren so gut wie nie vorhanden. Leider sprangen in den Cutscenes (vor allem Cinematics) die FPS öfters zwischen 30 auf 60 und umgekehrt fröhlich hin und her. Natürlich tat dies der Qualität eben jener keinen Abbruch, im Gegenteil; ich lehnte mich förmlich zurück und genoss die Cutscenes (mit ner Tüte Chips und ner Pepsi wäre es fast so gemütlich geworden, wie auf´m Sofa Film zu schauen).

 

Story (Kampagne)

Black Ops geht im neuen Teil mehr als 100 Jahre zurück, selbstverständlich in der Spiel-Geschichte, nicht im Real Life. Alex Mason, unser Protagonist der 1961 an der Invasion in der Schweinebucht teilnahm, ist natürlich schon wortwörtlich Geschichte. Nun im Jahre 2065, wie sollte es auch anders sein, befindet sich unser jetziger Protagonist erneut im Feindesgebiet: der ägyptische Premierminister wurde entführt. Unser Job ist klar: der Premier muss aus den Fängen der äthiopischen Rebellen befreit werden. In der unterirdischen Basis des Feindes ballern wir uns unseren Weg nach draußen, natürlich wirkt diese kleine Schlacht schon sehr episch. Ob Mechs oder Drohnen, in unserem gut gepanzertem Fluchtfahrzeug pumpen wir alles mit Blei voll was uns über den Weg läuft. Der per Notruf angeforderte Helikopter ist auf dem Weg, fast schon obligatorisch, und doch bleiben wir zurück. Ein feindlicher Mech reißt uns beide Arme aus und bricht uns unsere Beine bis wir kurz vor der Ohnmacht Kommandant James Taylor erblicken und dann vor Schmerzen, aber letztendlich gerettet, zusammensacken und das Bewusstsein verlieren. Es folgt eine Aneinanderreihung einiger Cutscenes welche uns uns auf einem OP-Tisch wiederfinden lassen und einige, in denen uns Kommandant Taylor eine Einleitung in die derzeitigen Geschehnisse gibt. Auch verweist er uns auf das DNI, eine ins Gehirn implantierte Schnittstelle, die uns auf Basis unserer Erinnerungen durch Raum und Zeit reisen lässt oder sind sie es vielleicht gar nicht? Was ist Realität und was Traum? Das jetzige Geschehen, war es oder ist es?

Soviel erst einmal zur Einleitung und zur Storyeröffnung des Spiels, mehr wird wegen Spoiler-Gefahr nicht verraten. An diesem Punkt sei aber gesagt, dass die komplette Story natürlich im Koop gespielt und absolviert werden kann. Zu jeder Zeit besteht die Möglichkeit einen lokalen Koop-Partner (Split-Screen) per Gamepad oder zweiter Tastatur einsteigen zu lassen. Ist man im Gegenzug aber auch Online verfügbar, können bis zu drei weitere Mitspieler (vorzugsweise Freunde) in der Kampagne die Gegner förmlich niedermähen.

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Sound

KAWUMMMM! Eine Splittergranate explodiert in unmittelbarer Nähe und die hören wir auch richtig, dahinter die strammen Schritten eines Gegners. Das MG gezückt und das Ziel eliminiert.

Schritte, Türen die vor einem zerbersten und vor allem große wie kleine Explosionen hören wir in einer fast schon symphonischen Soundabmischung. Einfach nur abgefahren, so muss es sein, eine Granate oder ein Luftschlag muss einfach rumsen, auf dem Bildschirm sowie durch die Lautsprecher oder das aufgesetzte Headset.

Dem gegenüber stehen aber nicht nur die teils schon fast laschen Waffengeräusche und -klänge, nein auch die deutsche Synchronisation wirkt oft steif. Dies bezieht sich meiner Meinung nach aber nur auf gewisse Dialoge, die wirklich atemberaubend gerenderten Cutscenes und Cinematics wissen sich nur zu genau zu präsentieren  und zu artikulieren. Auch tragen die meist wortkargen Protagonisten dazu bei, dies liegt wohl aber auch daran, dass sie wenig geistreich vermittelt werden. Meiner Ansicht nach ist dies aber ein verkraftbarer Punkt, denn hey, sind wir mal ehrlich; Wir spielen Call of Duty sicherlich nicht wegen einer ausgeprägten oder gar (durch schauspielerisches Talent) hochgradigen Story. Nein, wir spielen es eben wegen dem Wumms, der Geschwindigkeit der Gefechte und eben wegen der Atmosphäre die uns durch Bild und Ton vermittelt wird. Und eben diese Mischung stimmt schon fast bis ins kleinste Detail. Ich bin vollends begeistert.

 

Gameplay und Technik

Jetzt zu dem Punkt, der uns uns fühlen lässt, als wären wir im Survivaltraining als Rekrut durchgefallen. Der PC-Port hatte vor allem kurz nach Release zwar nicht unbedingt mit Inkompatibilität zu kämpfen, aber mit einem immensen Hardware Hunger. Ironischerweise litt weniger die CPU, denn diese blieb auf einer geschmeidigen Auslast von ca. 30-40%. Dafür aber konnte die Gier von Call of Duty: Black Ops 3 nach RAM fast kaum gestillt werden. Sei es der System-RAM der auf maximalen Details in Höhe von bis zu 14GB von Black Ops3 verschlungen wurde oder auch der VRAM des eigenen Pixelschubser, der auf den vollen 4GB angesprochen wurde. Recht anspruchsvoll, vor allem der System-RAM, in Anbetracht dessen, das “nur” auf Full-HD gezockt wurde. Nichts desto trotz mit aktiviertem VSync wurden bei mir die 60 FPS so gut wie nie unterschritten. Auch vermerkte ich keinerlei Ruckler oder Rubberbanding oder was auch immer, einfach ein wirklich geschmeidiges Spielerlebnis, selbst in sehr hitzigen Schlachten. Auch wurde dank recht schnell nachgereichter Patches die Systemkompatibilität und Stabilität auf immer mehr heimischen PC´s gewährleistet.

BO3 Class

Black Ops 3 Klassenübersicht

Das Gameplay ist selbst für Anfänger sehr simpel und flüssig zu erlernen. Gut sind wir mal ehrlich, was ist schon schwer an sprinten, aimen und schießen. Ich meinte auch speziell unseren biokinetischen Support, einen Hochsprung der durch Düsendruck verstärkt wird oder gar das an-der-Wand-entlang-laufen. Nichts daran wirkt zu übertrieben oder gar zu abgespact, denn der Support eben jener Hilfsmittel ist auf ein gewisses Maß begrenzt und muss sich nach Benutzung erst wieder regenerieren, beziehungsweise aufladen.

Auch der Multiplayer hat mich überzeugt, einerseits mit der Vielzahl der Modi, anderseits mit der guten Gruppenzuweisung. Letztere lehnt sich, ähnlich wie beispielsweise LoL oder CS:Go an eine ELO-Rangliste, womit das Matchmaking fairer gestaltet werden soll. Das funktioniert auf den dezidierten Server meist auch recht gut, ab und zu aber hat man einfach das Gefühl als wären einige Spieler unter LVL5 mit einem God-Skill-Komplex aufgestanden. In meinem Fall, einfach den derzeitig benutzten Server verlassen, EXP eingeheimst und den nächsten Server aufgesucht oder man spielt einfach gleich Hardcore-Server (1Hit, 1 Kill). Auch macht bei mir persönlich der Multiplayer einiges her, da man seinen Spezialisten (neue freischaltbar durch sogenannte Tags) individualisieren kann. Von Tarnanzügen über Waffenaufsätze und Waffenskins, dem Spielerherz bleibt fast kein Wunsch offen was die eigene Anpassung angeht. Natürlich hat man zu Beginn nur die Standardausrüstung ( MP, MG und Granaten), doch kann man sich aufrgund gespielter Matches (ob gewonnen oder verloren) die eben schon angesprochenen EXP und Tags freischalten. Zusätzlich liefern gewisse Siegrunden und Abschusszähler dem aktiven Spezialisten neue Camouflage-Skins. Somit kann man sich nicht nur neue Klassen mit eigenen Spezialfertigkeiten erspielen und erwerben, sondern eben auch neue Slots für weitere Waffenaufsätze (Griff, Schalldämpfer, Wärmebildsensor etc.) oder Gimmicks (verschiedene Granatenarten). Auch kann man aus verschiedenen Perks oder Scorestreak-Boni wählen, sei es schnelleres Zielen oder gar steuerbare Drohnen. Es ist schon allein hier ein riesiges Maß an Inhalt den man sich erspielen und verdienen kann, ein sprichwörtliches Eldorado für sammelwütige Spieler wie mich.

Black-Ops-3-Zombies_Shadows-of-Evil-1_WM

Black Ops 3 Zombie

Schlusswort

Ums kurz zu machen, die PC-Portierung war zu Release recht grottig. Der Release ging zwar flüssig über die Bühne, doch war der Hardware-Hunger zu diesem Zeitpunkt schon fast unrealistisch hoch. Getestet wurde auf einem i7 4790k @ 16GB RAM @GTX970 OC @Win10 System und es wurde schnell klar, Black-Ops frisst sich die Hucke voll. In Full-HD mit High-Details (und alles auf Ultra bzw. Extra was ging) waren schnell die 4GB VRAM und sogar teils 14GB System-RAM nach noch nicht mal 3 Minuten im Single- sowie Multiplayer in Gebrauch. Angesichts der im Vergleich mit Open-World Titel alá Witcher3 oder Fallout4 geringen Map-Größe und Weitsicht, eine Sache die nicht nachvollziehbar ist. Auch ein Punkt der ein wenig unverständlich ist, stellt man die Extra-Detail Settings auf nur “hoch”, schwindet der System-RAM Bedarf im Handumdrehen auf geschmeidige 10GB, zwar immer noch recht hoch doch erträglicher, auch im Bezug auf fast unbemerkbare Grafikunterschiede. Die neueren Patches lieferten zwar ein stabileres Build, auch für schwächere System-LineUps, doch waren beispielsweise auf Detailgrad “Hoch” Unschärfen und sehr spät gerenderte Texturen zu erkennen, vor allem im Multiplayer wirkte Vieles auf einmal matschig. Trotz dessen ist CoD: BO3 ein solides Game das einen wirklich süchtig machen kann, sei es das Multiplayer Matching, der Zombie-Modus mit vier Kollegen oder vor allem die Coop-Kampagne, die es mir am meisten bisher angetan hat.

 

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