Das Haus Nadeo hat am 20. Juni diesen Jahres ein neues Werk aus eigener Feder ausgetragen. Dieses hört auf einen bekannten Titel „Trackmania“. Bereits seit dem Jahr 2003 erfreuen sich Freunde des gepflegten Racingspaßes an dieser Reihe und der Trubel um die Flitzer ist nicht abgeklungen. Wir schreiben das Jahr 2013 und hören seit Juni wieder die Motoren röhren denn Trackmania²: Stadium wurde veröffentlicht. Dieses Spiel folgt im Aufbau der Free2Play Variante „Trackmania Nations Forever“ bei der man wie auch im Folgetitel in einer Stadionlandschaft verschiedene Pisten abfährt um im Solo-Play unzählige Medaillen zu erkämpfen. Hierzu fährt man eine jede Strecke unter enormen Zeitdruck. Dies ist wahlweise auch mit Zeitgeistern möglich die ihre jeweilige Ideallinie abfahren und in einer festgelegten Zeit die Strecke beenden.
Sollte man einen eben dieser besiegen so handelt es sich stets um eine Medaillenzeit. Doch mit bloß EINER Medaille gäbe sich ja niemand zufrieden das Ziel sind 3 Medaillen pro Strecke und wie sollte es anders sein ist jede schwerer als die Letzte…so gibt es Bronze-, Silber- und auch Goldmedaillen wobei natürlich Gold die große Herausforderung darstellt. Anfänger beweisen sich hierbei erstmal auf den „weißen“ Strecken die aber verglichen mit dem Vorgänger auch schon eine ganze Ecke tougher sind. Während unserem Test Wurde auch der direkte Vergleich zu „Nations Forever“ gezogen und Strecke für Strecke abgegrast.
Während die ersten Tracks von Nations wirklich sehr leicht sind sind bereiteten bereits die ersten paar Pisten von Stadium kleinere Probleme. Weil die Steuerung des Wagens sehr präzise ist sind Kurven und ähnliche Abschnitte recht weiträumig gestaltet. Doch sollte man sich hier nicht täuschen lassen dies heißt bei weitem nicht, dass man blind losrasen kann weil man „Ja irgendwie schon ankommen wird!“. Nein! Gerade durch diesen Platz ist es wichtig sehr genau zu schauen wo man fährt. Sobald man seine „ideale“ Strecke um wenige Millimeter verpasst ist es schwer diese wieder zu erreichen. Mein Tipp als begeisterter Fahrer ist es die erste Runde auf jeder Strecke zur Erkundung zu nutzen so lernt man die Strecke kennen und gewinnt einen Überblick wie man am besten fährt.
Am Beispiel von Strecke A-01 sieht man es direkt sehr gut: Man kann sehr schnell feststellen, dass die Strecke im Anfangsbereich aus einem Satz Kurven und Säulen besteht. Sollte man nun meinen man umfahre die Säulen einfach weiträumig so irrt man. Es ist hier essentiell die Kurven knapp auf der Innenseite mitzunehmen um wichtige Sekunden gutzumachen die auch bitter nötig sind. Sobald man die Goldmedaillen auf allen Kursen errungen hat stellt sich natürlich eine Frage: Was nun tun? Natürlich könnte man seine eigenen Bestzeiten unterbieten so oft man es schafft doch wo liegt der Reiz?
Vorrangig wird nun also simpel der Modus gewechselt in den Multiplayer! Hier kann man auf verschiedenen Servern gegen andere Spieler antreten doch vorsicht die Server sind teils Ranglistenplatzabhängig also nicht frei zugänglich! Sobald man sich nun also für einen Server entschieden hat wird auch direkt gefahren… Solltet ihr lieber selbst einen Server starten wollen so müsst ihr einige Entscheidungen treffen. Die Maximale Spielerzahl wie auch der Spielmodus sind erste Wahl hierbei. Von 2 bis zu 255 Fahrer können zeitgleich auf der Strecke sein. Gemäß dem Fall, dass euer Server und PC diese Leistung aufbringen können. Die Spielmodi umfassen: Turnier, Zeitrennen, Team, Laps, Cup, Stunts und Skript.
Turnier bedeutet hier, dass ein und die selbe Strecke mehrfach gefahren wird und mit jeder Runde die ihr als Sieger abschließt erhaltet ihr Punkte bis zu einem gewissen Limit bei dem ihr den Gesamtsieg errungen habt. Zeitrennen ist genau was es vermuten lässt: Ihr fahrt und wer am Ende die beste Rundenzeit innehält ist der Sieger. Auch das Teamrennen ist simpler als man glaubt Teams treten an und das Gesamtteam muss ein Punktelimit erreichen um den Sieg zu erhaschen. Laps nun ist wohl einer der interessantesten Modi für den „klassischen“ Rennspielfreund, da es hier darum geht nach einer festgelegten Rundenzahl als Erster die Ziellinie zu überschreiten.
Cup ist selbst erklärend…zumindest wenn man sich mit Racinggames à la Mario Kart auskennt. Es wird eine Streckenanzahl festgelegt auf der der jeweilig beste Fahrer und die Nachfolgenden Absteigende Punktwerte die nach dem Beenden aller Strecken ein Gesamtranking ergeben und anhand Dessen wird der Sieger ermittelt. Der Stuntmodus Ist auch denkbar simpel… Man fährt über Strecken die für diesen Modus generiert sind und erhält für waghalsige Sprünge und Manöver Punkte die nach einem Zeitlimit zu einer Wertung führen. Wer hier die Nase vorn hat erringt auch den Sieg. Kommen wir zum wohl komplexesten aller Modi… „Skript“ nennt es sich und ist genau DAS…Hier könnt ihr euch austoben und eigene Skripte schreiben und somit eigene Modi entwickeln.
Eurer Fantasie sind keine Grenzen gesetzt soweit ihr dies denn beherrscht. Dies auch zum Multiplayer. Die Serverstabilität ist wunderbar. Keine Lags oder anderweitige Verbindungsprobleme traten auf. Kommen wir also zum Schmuckstück des Spiels…unser aller Liebster Streckeneditor hier haben wir nun erstmal zwei Optionen: Einfach und Erweitert.
Für Anfänger mit dem Editor ist der Einfache die beste Wahl da man so die Grundlagen des Streckenaufbaus lernen kann. Hier haben wir einige wenige Streckenteile die man begrenzt einbauen kann zur Verfügung und können somit simple Strecken basteln und auch fahren speichern und verteilen. Doch das Herz liegt im Erweiterten Modus…Hier sind uns keine Grenzen gesetzt. Eine riesige Arena liegt uns zu Füßen und wartet nur darauf mit Hindernissen, Loopings, Halfpipes, Wallrides und jeder Menge weiterer Spielereien gefüllt zu werden. Hat man selbst eine Strecke gebastelt so legt man als nächstes die sogenannte „Autorenmedaille“ fest. Wie das geht?
Man fährt die Strecke selber so gut man eben kann! Im Idealfall fährt man sie bis man selbst sagt drei Zeiten zu haben die schwer zu knacken sind. Und dann kann man sie auch schon speichern, benennen und freigeben! Ein Traum seit Kindestagen ist es für viele selbst eine große Rennstrecke zu bauen und auch selbst hinterm Steuer des Rennwagens zu sitzen der den Streckenrekord hält. Trackmania macht dies möglich!
Kommen wir zu einem Punkt der vorerst aussen vor blieb. Die Steuerung und das Gameplay! Gelenkt wird der Flitzer mit der Tastatur und dort mit den Cursortasten. Quellen zu Folge ist eine Steuerung via Gamepad möglich jedoch wurde diese nicht getestet, da ich selbst aus dem Vorgänger bereits die Tastatursteurung gewohnt war und die Option zur Umstellung auch nicht fand. Ein kleines doch verkraftbares Manko. Die Lenkung des Boliden ist sehr präzise so haben Anfänger wohl erstmal kleinere Probleme doch findet man sich sehr schnell hinein. Die Lenkung geht nach wenigen Rennen beinahe schon ins Blut über was ich sehr erfreulich fand.
Der nächste Schritt ist für viele Leute von großem Interesse: Die Grafik!
Hier können wir das Thema kurz und bündig fassen: Zwischen „schnellen“ und „schönen“ Grafikeinstellungen sind die Unterschiede marginal. Wir haben auf jeder Stufe wunderschöne Spiegelungen und Schatten die Umgebungsdetails sind Wenige aber dafür sehr Schöne. Alles in allem Grafik aufn heutigem Niveau die nicht zu pompös gestaltet ist aber das ist auch nachvollziehbar da wir eine Stadionlandschaft generiert sehen die mit wenigen Details bereits bestens auskommt. Für große Umgebungsdetails spielt man kein Trackmania²: Stadium sondern eher die Canyon Variante die auch dort etwas mehr Aspekte findet.
Und nun ein Wort zum Sound: Die Musik die im Hintergrund des Menüs spielt geht sehr schön ins Ohr und will aus dem Kopf gar nicht wieder raus. Ein wundervoller Einklang ist hier gestaltet worden und auch Nichtracer könnten sich hiermit anfreunden. Sobald man das Rennen betritt fühlt man sich etwas an Super Mario erinnert, da der Eröffnungspart der Tracks dort doch etwas an klassiche Starman Melodien erinnert. Der Nostalgiker im Gamer wird darüber sehr erfreut sein während der Neuzeitgamer der mit dem klassischen daraus nichts anzufangen weiß einfach die schöne anregende Melodie genießen kann.
Kommen wir zu meinem Fazit:
Trackmania²: Stadium gelingt es auf allen Ebenen zu Punkten. Fehlerloses Gameplay bei dem weder Glitches noch Bugs in irgendeiner Form auffindbar waren. Gute Stabilität der Server. Ein angemessener Anstieg der Schwierigkeit im Solo-Play. Variabilität im Multiplayer. Wunderschöne Grafik wie auch Audioqualitäten die man zu Schätzen wissen sollte. Auf eine Punktebewertung werde ich an dieser Stelle verzichten, da es bis auf die Unklarheit über Gamepadunterstützung KEINEN Mangel an diesem Spiel gab. Als Anhänger der Reihe wie auch Neueinsteiger ist Trackmania²: Stadium eine definitive Kaufempfehlung!