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Thematik Partnernetzwerke

Geschrieben von Michael Fuchs

Dieser Artikel über Partnernetzwerke auf YouTube stammt aus der zweiten Ausgabe des Let’s Player Magazins.

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In der Freizeit ein paar Videos machen, auf YouTube hochladen, ein passendes Partnernetzwerk finden und dann schnell viel Geld verdienen – das ist der Traum von vielen YouTubern. Aber leider ist dies nicht der Fall.

Klar kann man mit YouTube Geld verdienen, relativ viel, auch so dass man gut davon leben kann. Dies ist aber nur bei ein paar Prozent aller YouTuber so. Und wer es soweit geschafft hat, merkt auch, dass es nicht einfach ist und mehr Arbeit bedeutet als bei einem Vollzeitjob.
Denn womit bekommt man das Geld? Klar, durch Werbepartner / Werbebuchungen, aber wie kriegt man dadurch Geld? Durch die Zuschauer, und das ist der Knackpunkt. Werbepartner buchen nur Werbung, wenn genügend Zuschauer vorhanden sind. Oder man wird pro Klick bezahlt, aber auch dann ist es wichtig, dass der Kanal gut besucht ist.

Je nach Partnernetzwerk kann man sagen, dass man im Durchschnitt ca 1-3 Euro Brutto pro 1.000 Views verdient. Dies sei einfach mal so in den Raum gestellt. Sagt man nun, man möchte von YouTube Leben mit einem Durchschnittsverdienst von 2.200 Euro Brutto, dann würde man pro Monat 1.000.000 Views benötigen, wenn man von guten 2 Euro pro 1.000 Views ausgeht.

Klingt einfach, oder? Ist es aber nicht! Denn je nachdem was man für ein Video macht, kann man dieses Monetarisieren oder aber auch nicht. Dies hängt davon ab ob man die Lizenz auch dazu hat. Es gibt z. B. Spiele Publisher, die es erlauben Videos zu deren Spielen auf Youtube hochzulanden, nicht aber diese zu monetarisieren. Somit fallen diese Videos schon mal weg.

Dann kommt noch der nette Punkt AdBlocker dazu. Je nach Benutzer Zielgruppe kann man sagen, dass die Werbung bei zwischen 1 % und 30 % der Nutzer blockiert wird. Und blockiert heißt in diesem Fall, kein Geld.

Dadurch, dass man damit Gewinn erzielt, benötigt man ein Gewerbe. Ist man Kleinunternehmer gemäß §19 UStG muss man auch keine MwSt. an den Staat abführen. Ist man dies nicht, fallen vom Bruttoverdienst 19 % MwSt. weg. Dies bekommt der Staat und bleibt nicht beim YouTuber.

So zahlen viele große YouTuber fleißig Ihre Steuern, die eigene private Krankenversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung, Wohnung, Auto, Familie, Freundin, Ex-Freundin, Geliebte und sonstige Ausgaben.
Und dies ist bei einer Selbstständigkeit bei einem gewissen Einkommen nicht ein kleiner Prozentsatz, welcher vom Brutto abgezogen wird.
Und mal abgesehen von den ganzen Steuern und Co, ist es nicht leicht diese Zahlen konstant zu halten. Um immer neue Zuschauer zu gewinnen und die vorhandenen Zuschauer zu behalten, muss man auch regelmäßig etwas bieten. Schaut man sich die großen YouTuber an, ohne jetzt Namen zu sagen, produzieren diese mehrere Videos pro Tag. Ob jetzt 3 Videos am Tag, 14 Videos oder sogar mehr. Dies kostet natürlich Zeit und ist nicht vergleichbar mit einem Vollzeitjob.
Macht man nur Let’s Plays mit 15 Minuten Folgen, dann kann man mit 2 Stunden Arbeit dafür rechnen. Mit Aufnahme, Videoschnitt, Rendern und Hochladen kommt man locker damit hin, wenn nicht sogar mehr Zeit für eine Folge draufgeht.

Mit einer Folge am Tag kommt man auf keinen netten Verdienst pro Monat. Man muss also schon sagen 4 Videos pro Tag = 8 – 10 Stunden. Man möchte nicht jeden Tag aufnehmen sondern auch mal vor produzieren um Luft nach oben zu haben. Also sagen wir mal 6 Videos am Tag = 12 – 15 Stunden. Nun kriegt man aber auch von den Zuschauern Fragen gestellt, Emails, Anfragen, man betreibt eine eigene Homepage oder Forum dazu und was weiß ich. Gehen wir mal nur von 2 Stunden am Tag aus um die Community am Laufen zu halten: Bei 6 Videos am Tag kommt man ohne Probleme auf 15 – 18 Stunden. Und dies pro Tag.

Es ist also nicht vergleichbar mit einem normalen Bürojob sondern eher schon so wie auf einem Kreuzfahrtschiff, wenn man darauf arbeitet.
Was ich mit diesem Beitrag sagen möchte? Große YouTuber die davon leben, arbeiten auch hart daran und es ist nicht einfach. Wenn man klein anfängt, sollte man nicht davon träumen, dass man in nächster Zeit davon seine Brötchen bezahlen kann. Dies ist auch die falsche Einstellung. Entweder man macht es, weil es einem Spaß macht oder man ist auf das Geld scharf, was aber lange dauert oder auch gar nicht kommen kann.

YouTube-StatistikDies sind wichtige Punkte, woran man denken muss. Auch sollte einem bewusst sein, was man dafür erreichen muss, um bei diesen Zahlen anzukommen und was man dafür investieren muss.

Es ist ja nicht so, dass man ein paar Videos auf YouTube hochlädt und direkt davon leben kann. Man muss hunderte, wenn nicht tausende Videos auf YouTube hochladen, seine Community langsam aufbauen, auf dem aktuellsten Stand der Technik bleiben, monatlich immer etwas von seinem Geld darin investieren um vielleicht irgendwann davon seine Brötchen bezahlen zu können.

Man kann sich auch mal die großen YouTuber anschauen die davon leben können. Diese sind über verschiedene Social-Media Kanäle verfolgbar wie Facebook und Twitter. Beobachtet man nun was die alles machen und wie lange diese dafür auch täglich arbeiten, kann man sehen, dass es nicht leicht ist. So gab es schon einige große Let’s Player die einfach mal Ihren Frust abgebaut haben und in einem Video die Zuschauer aufgeklärt haben, was alles dazu gehört.

Es ist eben nicht nur ein paar Videos machen und Geld dadurch verdienen, sondern es ist eine harte Arbeit die nicht für jedermann das passende ist.

Wer aber meint, er schafft das, man hat Bock dazu und man will was erreichen, der kann es auch schaffen. Viele denken ja, die großen YouTuber blockieren die Kleineren. Dies ist aber nicht der Fall. Denn der Zuschauer entscheidet und nicht der YouTuber. Die großen YouTuber sind einfach schon bekannt und machen das, was sie am besten können.

Macht man sein eigenes Ding und bleibt am Ball, dann hat man auch immer noch eine Chance. Die großen YouTuber halten einen nicht davon ab bekannt zu werden. Wieso sind denn die großen YouTuber so bekannt? Weil sie am Ball bleiben und ihr Ding durchziehen!
Viele geben ja auch schon am Anfang auf. Man lädt 5 Videos hoch und wundert sich, wieso man noch keine 1.000 Abos und 1.000.000 Views hat. Es gibt gute YouTuber, die mehr als 1.000 Videos haben und nur einen Bruchteil an Abonnenten. Aber die machen weiter, weil es einem Spaß macht.

Klar, es macht mehr Spaß wenn einem dabei auch zugeschaut wird. Aber dies kommt mit der Zeit. Macht man gute Videos in einer guten Qualität ohne andere zu kopieren, dann kommt auch langsam ein Erfolg. Dazu gehört auch eine gute Communityarbeit um seinen Bekanntheitsgrad steigern zu können. Und dann werden es täglich mehr Abonnenten und Views und damit steigt auch das eigene Bankkonto, aber es dauert eben und man muss sich durchkämpfen auf YouTube – man ist nicht alleine!