Testbericht

Panzar – das Free2Play MMO im Test

Geschrieben von RavenLPMC

Heute steht im Test unter meinem Auge das junge zielstrebige Free2Play MMO „Panzar“. Der erste Blick ist ein interessanter Aspekt, da uns dieses Machwerk erst am 23.4.2013 in Europa erreicht hat. Hier wollen wir nun auf wichtige Dinge eingehen doch einige Fakten vorweg. Panzar: Forged by Chaos entstammt dem Hause der Panzar Studios wie schon der Name verlauten lässt.

Dies ist entsprechend ein Erstlingswerk aus russischen Gefilden doch wird es bereits hochangepriesen. Es wird mit der allseits bekannten CryEngine 3 gearbeitet, die ein jeder von uns bereits aus den Titel Crysis 2 und 3 oder auch Sniper: Ghost Warrior 2 kennt. Nun wenden wir uns dem eigentlichen Geschehen zu, doch bereits die Homepage lässt wenig verheißen.

Wer der englischen Sprache nicht mächtig ist hat bereits hier verloren und muss auf Freunde oder andere Hilfsmittel zurückgreifen, da die Übersetzung teilweise noch überhaupt nicht vorgenommen worden ist. Man mag dies nun jedoch verzeihen, da Panzar aus russischem Hause stammt und eine
europaweite Übersetzung noch in Arbeit ist. Positiv zu vermerken sind die Anfängertipps sowie das umfassende FAQ die gerade für Neueinsteiger in dieses Spiel einige wichtige Tipps zu beherbergen wissen. Das wohl größte Manko ist aber die kleine Playerbase im deutschsprachigen Raum. Zum Zeitpunkt dieses Tests war die Rangliste auf deutschsprachiger Ebene noch vollständig unbesetzt!

Es mag zum einen daran liegen, dass der deutsche Raum noch unbekanntes Terrain ist oder aber, dass zu wenig Deutsche spielen um ein eigenes Subforum sowie aktuelle Rangliste zu erhalten. Das Gamerauge jedoch kommt auch in der deutschen Sprache schon auf seine Kosten mit den Screenshots Wallpapern und liebevoll gestalteten Artworks und Konzeptzeichnungen. Hier fühlt man sich sofort zuhause…doch wie sieht es im Spiel selbst aus? Schauen wir uns das ganze zuerst aus Sicht des Trailers an und sehen so was man uns geben will:

Wir werden zunächst von einer ganzen Horde von Kriegern begrüßt die sogleich in die
Schlacht ziehen…dies wird mit einer sehr ansprechenden Grafik dargestellt und macht Lust auf das eigentliche Spiel. Die gezeigten Klassen im Trailer sind Schwester des Feuers, Kanonier, Inquisitor und Berserker deren eingentlicher Spielstil aber kaum thematisiert wird man sieht lediglich, dass ein jeder Charakter sehr mächtig ist.

Doch nun zum eigentlichen Spiel:

Nach der simplen Anmeldung laden wir uns wie man es schon kennt den Clienten runter, was je nach Verbindung ein wenig dauern kann.

Im Spiel angekommen lächelt uns sofort einer von acht potenziellen Charakteren entgegen ein Ork Berserker, dessen Kraft und Tempo der Schlüssel zum Sieg sein sollen. Spieler dieser Klasse wählen einen sehr leichten Weg sie stürmen mit einem Heiler an die Front und bahnen ihren Kollegen den Weg durch absolute Brutalität. Seine Fähigkeiten sind vorrangig offensiv angesiedelt Was ihn zu einer Gefahr für jeden Gegner macht.

Die nächste Klasse die man präsentiert ist der sogenannte Panzer eine mobile Festung wie aus dem Bilderbuch und in meinem Test der Start ins Spielgeschehen. Spieler dieser Klassen haben es etwas schwerer als die Berserker doch sind immernoch als leichtere Schwierigkeitsstufe einzuordnen. Man versucht mit aller Macht Schaden auf andere Mitspieler zu vermeiden und im selben Augenblick kräftigen Schaden auszuteilen. Dies stellt sich als Schwierigkeit dar, weil der Panzer einen recht langsamen Angriff sein eigen nennt. Die beste Wahl hier ist stetiges Blocken um Kraftangriffe ins Kampfgeschehen einzuwerfen, sollte es eng werden bestitzt der Panzer von Natur aus eine defensive Fähigkeit. Ein Heiler an der Seite des Panzers ist unerlässlich während ein Berserker auch einen Moment verzichten kann.

Als nächstes sehen wir einen Paladin vor uns, Als Gegner eine der wohl nervigsten Klassen die sich finden lassen. Der Spieler möchte sich nicht mit so einem konfrontiert sehen, da immer ein Berserker oder Panzer in der Nähe ist und diese eine starke Kombo bieten. Der Paladin selbst sieht seine Schwäche tendenziell in der Defensive, weshalb Panzer eine gute Ergänzung sind, kann aber natürlich nicht so stark austeilen wie andere Klassen. Das große Plus am Paladin sind seine Support- und Heilfähigkeiten mit denen er seine Kameraden sehr schnell wieder auffrischen kann und auch defensive Fähigkeiten wie auch die Offensive gut erhöhen kann. Wenn ihr einen Paladin in feindlichen Reihen alleine umherwandert seht schaltet ihn gemeinsam aus. Nur weil er alleine scheint verheißt das aber keine Sicherheit ihr wisst nie wo der Feind lauert. Der Paladin ist die erste kleine Herausforderung für ungeübte Spieler.

Es könnte ja auch ein Inquisitor in der Nähe sein. Inquisitoren sind, ähnlich dem Berserker, auf Tempo und Schaden ausgelegt ihre Priorität liegt aber darin dem Gegner einen letzten Schlag zu versetzen oder ihn in Kombinationen als schwächstes Glied der Feindesfront zu seperieren und auszuschalten. Der Inquisitor ist zumeist im Hintergrund zu finden und agiert als beinahe unsichtere Gefahr. Als Inquisitor sollten sich nur erfahrene Spieler versuchen da ein Feindkontakt schnell bitter enden kann wenn man nicht wie gewohnt aus dem Schatten zerstörerisch funktioniert.

Als nächstes betrachten wir den Pionier eine der wohl wichtigsten Klassen im Spiel wenn es um die Geschwindigkeit geht. Als Pionier ist man in der Lage seine Kameraden über große Entfernungen zu transportieren und dies alles in Sekunden. Sobald sich der Pionier einmal hinter euren Reihen befunden hat werden auch sämtliche Feinde bald dort sein und in euren Reihen großen Schaden hinterlassen. Der Pionier selbst ist kaum in der Lage im Zweikampf zu bestehen und verlässt sich daher auf seinen Granatwerfer. Der Pionier selbst ist eine der schwierigsten Klassen im Spiel.

Kommen wir zum Kanonier, einer sehr fragilen Klasse. Der Kanonier verlässt sich für alle Zeit auf sein Geschütz mit dem er eine gefährliche hintere Reihe bildet. Solltet ihr euch einem Kanonier gegenübergestellt sehen so seid ihr dazu verpflichtet ihn als erstes auszuschalten, da er sonst große Schäden an eurem Team anrichten kann und wird. Sofern ihr es schafft den Kanonier im Zweikampf zu konfrontieren seid ihr eines Sieges über ihn aber auch schon sicher, weil seine defensiven und offensiven Fähigkeiten schwächer als die aller anderen sind und einzig sein Geschütz ihm etwas Schutz verleiht. In euren eigenen Reihen wollt ihr den Kanonier jedoch von allem Leid beschützen um diesen Schaden in feindlichen Reihen zu sehen. Der Kanonier ist gleich dem Pionier eine sehr sehr schwere Klasse.

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Wir gehen nun dem Ende der Klassen entgegen und fahren mit der Eishexe fort. Die Eishexe stellt eine der zweigespaltensten Supportklassen unserer Zeit dar. Eishexen haben die Möglichkeiten Gegener zu verlangsamen oder auch gänzlich zu Eis erstarren zu lassen doch sind im Einzelkampf absolut unbrauchbar ähnlich dem Kanonier. Es wäre eine vorteilhafte Option wäre es die Eishexe einzusetzen wenn ein Feind dem Kanonier entgegengeht und so dem Kannoier zu ermöglichen den Feind selbstständig auszuschalten, doch auch andere Kombinationen mit Schadensverteilern sind durchaus denkbar. Zusammengefasst ist die Eishexe eine sehr schwer zu spielende Klasse.

Kommen wir zu der letzten Klasse. Die Schwester des Feuers ist eine Schadensausteilende und magischversierte Klasse. Ihre Daseinsberechtigung macht sie an ihrem massiven Schaden fest. Zur Schwester des Feuers ist nicht viel zu sagen. Stellt eine verteidigende Einheit an ihre Seite und eventuell einen Paladin oder eine Eishexe (bestenfalls beides) und schon seid ihr bestens gerüstet für den Kampf. Wie bereits erwähnt teilt sie massiven Schaden aus kann aber auch anders als man denken würde mittelviel einstecken. Im Test selbst war sie neben Pionier und Kanonier die größte Bedrohung die ich fand da an Schwestern des Feuers kaum ein herankommen ist. Gleichzeitig muss man sagen, dass sie eine sehr leicht spielbare Klasse ist wenn man auf Abstand zum Gegner bleibt aber ziemlich schwer wird sobald der Gegner nahe herangekommen ist da sie zwar einstecken kann aber noch lange nicht soviel wie es ein Panzer kann.

Das eigentliche Spiel begrüßt uns nach der Charaktererstellung mit einem umfassenden Tutorial:
Wir erlernen hier die absoluten Grundlagen des Spiels die da wären: Bewegung, Sprint, Angriff, Kraftangriff, Block und Fähigkeitseinsatz. Es ist empfehlenswert das Tutorial zu spielen obgleich man es auch überspringen kann. Grund hierfür ist, dass man einerseits den eigenen Charakter etwas kennenlernt und ausserdem einige Tränke und Erfahrungspunkte erhält für das Tutorial.

Im nächsten Schritt betrachten wir das Interface der -nennen wir es mal so- Lobby hier sehen wir unseren Charakter und einige wichtige Reiter für uns. Gleich zu Beginn ist der Altar unumgänglich, da wir durch das Tutorial auch schon unser erstes Level-Up erreicht haben. Hier sehen wir nun eine riesige Menge an Fähigkeiten von denen wir aber noch kaum welche erlernen können da sie an die Menge an verteilten Fähigkeistpunkten gebunden sind. Mancheine Fähigkeit lässt sich auch nach einiger Zeit verbessern so ist es dem Panzer aber Level 20 möglich etwa 2000 Trefferpunkte zusätzlich zu erhalten.

Der nächste Halt für uns als Einsteiger sollte der Shop sein der eine interessante Option für uns bereit hält. Man sieht auf Anhieb, dass es nur wenige Items zu kaufen gibt und einige davon nur für Kristalle (die für Echtgeld erlangbare Ingame-Währung zu der wir gleich noch kommen) ein paar aber haben den Zusatz „Rezeptur kaufen“, was uns eine wichtige Information gibt. Es gibt KEIN Item nur für Echtgeld außer absoluten optischen Veränderungen.

Die Spieleigene Schmiede ermöglicht es dem Spieler jedes Item dessen Rezeptur er bereits erhalten hat herzustellen. Die nötigen Ressourcen für eben diese Herstellung erhält man als Belohnung für jedes absolvierte Spiel. Somit ist jedes Item aus reinem Spielspaß scohn zu erhalten. Kommen wir zu den Kristallen. Für gerade mal 3.33€ bekommt man schon satte 100 Kristalle die es einem Anfänger ermöglichen sich komplett auszustatten sowie einige zeitlich begrenzte Boni zu erhalten + 2 Tage Premiumaccount. Dies zeigt, dass der Hauptgedanke nicht auf dem Pay2Win Prinzip liegt sondern darauf sich seinen Charakter zu erarbeiten.

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Nur eines kann man sich für Geld kaufen was es nicht einfach im Game hinterhergeworfen gibt. Level-Ups. Je nach Level kosten die entsprechend mehr. Das erste Level-Up (von Level 1 auf Level 2) bekäme man entsprechend für kaum 6 Cent während man für Level 4 nun schon 56 Cent zahlt. Die Preiskurve entspricht genau dem was man sich wünscht. Man KANN sich zwar Level erkaufen doch lernt man so seine Klasse nicht und muss dafür auch am Ende sehr tief in die Tasche greifen. Der erhältliche Premiumaccount ist auch nur eine minimale Hilfe. Im Test wurde dieser verwendet und parralel lief ein Account der ohne Premium sein Dasein fristete. Beide Accounts kamen in sehr ähnlicher Geschwindigkeit an ihr Ziel der Premiumaccount levelte nun ein wenig schneller doch waren wir beide ähnlich stark da die Spielzeit auf beiden Accounts gleich war und wir beide nun einen guten Einblick in die jeweiligen Klassen bekamen. Das soll auch zum Interface reichen da es ein bissch explorativ doch auch schön ist.

Kommen wir nun endlich nach langem Reden zum Hauptspiel…oder eben auch nicht, da leider sehr lange Wartezeiten für ein Spiel Pflicht sind was darauf zurückzuführen ist, dass ein Spiel nur losgeht wenn wirklich beide Teams komplett gefüllt sind und auch nach automatischem Balancing ähnlich stark sind. Die eigentlichen Spielserver sind sehr stabil und auch gut an die europäischen Verhältnisse. Selbst Spieler mit einer schwachen Leitung werden kaum Laggs oder andere Probleme erfahren müssen. Die Spiele die im Test getätigt wurden fanden auf Randombasis statt und einzig mein Kollege war mir als Mitspieler bekannt. Die Teams funktionierten jedoch auch so schon sehr gut dank dem Chat. Nicht im Test war der Voicechat, da ich hier dazu rate mit Freunden zu spielen und auf Drittprogramme wie Skype oder Teamspeak auszuweichen um unnötige Voicechatspammer zu umgehen.

Das Spiel selbst muss jedoch bei der Ersteinstellung schon VOR dem Start einiges angepasst haben.
Die Bildschirmauflösung muss einmal im Launcher angepasst werden und kann erst dann auch im interenen Optionsmenü angepasst werden. Gleiches gilt auch für alle anderen Grafikeinstellungen. Die Audioeinstellungen kann man vernachlässigen, da die Sounds des Spiels definitiv zu gefallen wissen und ihre Daseinsberechtigung haben es empfiehlt sich die maximal um 25% runterzuregulieren da sie im Test selten etwas leise wirkten.

Die Spielgrafik ist sehr schön und liebevoll gestaltet. Man merkt sofort, dass die Panzar Studios mit der CryEngine 3 gearbeitet haben und auf der Homepage wird definitiv nicht zuviel versprochen wenn eben diese Grafik hoch angepriesen wird. Nun gut die Grafik ist nicht perfekt und einige wenige Grafikglitches fanden sich auch aber das kann man akzeptieren, da das Spiel ja noch sicher weiterbearbeitet wird.

Das Gameplay beschränkt sich auf reines PvP doch macht es das gut. Jeder Kampf ist anders als der letzte, da du zumeist deinen Gegner nicht kennst. Durch die massive Vielfalt an Fähigkeiten und Klassen gibt es in jeder Runde mehr als 100 mögliche Optionen wie jeder Gegner sich bewegt und mehrere Tausend Möglichkeiten wie es sich im Gesamtteam auf beiden Seiten verhält. So kommt nie Langeweile auf.

Folgend eine kleine Bewertung in prozentualer Angabe:

  • Die Homepage bekommt durch fehlende und Mangelnde Übersetzung leider nur 60% doch hoffe ich auf Verbesserung dort.
  • Das Spielprinzip ist erfrischend und simpel hier vergebe ich saubere 95% da man ohne 7 Freunde sehr auf Glück angewiesen ist beim Team.
  • Die Musik bekommt von mir 90% da sie im Test wie erwähnt stellenweise zu leise gewesen ist aber sonst sehr schön die Atmosphäre untermalte.
  • Die Grafik das Herz eines jeden Gamers geht auf und auch meines machte Freudensprünge hier bekommt Panzar: Forged by Chaos verdiente 98%
  • Es gibt ein paar Punktabzüge für die fehlende Möglichkeit nach Spielstart noch die Voreinstellungen vorzunehmen und so komme ich auf eine Gesamtwertung von 80%