Games Testbericht

One Hundred Ways – Lass die Kugel rollen

Geschrieben von Johannes Scholz

One Hundred Ways ist ein Rätsel- bzw. Knobel-Spiel aus dem Hause Sunlight Games. Hierbei wird keinesfalls auf Story oder extreme Grafik gesetzt, sondern auf das, was dieses Genre ausmacht, die Rätsel. Dabei ist es die Aufgabe in One Hundred Ways, die Kugel von ihrem Ursprungsort an die Fahne, also dem Ziel, zu bringen. Zu Beginn erscheint dies recht simpel und einfach, gerade weil die einsetzbaren Gegenstände sehr überschaubar sind.

Das Gameplay

2015-10-24_00002Ruhig bleibt das ganze Spiel aber gewiss nicht, denn im Laufe der verschiedenen Levels steigert sich, neben dem allgemeinen Schwierigkeitsgrad, auch die anzahl der Werkzeuge und der Hindernisse. Schnell wird klar, dass die Ventilatoren nicht nur von Vorteil sein können, sondern euch in die falsche Richtung bringen, als geplant. Kräne können euch in die falsche Position bringen als geplant, Wasserpfützen, Schlammpfützen und Nieten in den Böden sogar ausbremsen, bis sogar die Kugel stehen bleibt. Am schlimmsten sind natürlich auch Löcher in den Böden oder der Grill, der die Kugel gänzlich aus das Spiel bringt. All diese und viele verschiedene Hindernisse müssen umgangen werden, wobei hier die einfachste Lösung nicht immer funktioniert.

Das Spiel und auch alle Level bieten verschiedene Lösungsmöglichkeiten an, wobei nicht immer die Logik gewinnt oder auch ein gutes Auge verlangt wird, um den richtigen Weg zu finden. Auch wird unlogisches Denken schnell belohnt, denn diese Art des Denkens kann dem Spieler die einfachste Lösungsmöglichkeit geboten werden. Somit ist das Spiel für Logiker und für Menschen, die gern um die Ecke denken, geeignet.

Zuvorkommend ist man dem Spieler denn in den ersten 10 Level wird alles erklärt aber nichts aus der Hand genommen. Somit muss der Spieler das erklärte umsetzen, um damit auch wirklich die Logik mancher Werkzeuge zu verstehen und im späteren Spielverlauf einzusetzen.

Die Steuerung

Hier war man doch enttäuscht, denn die Steuerung bedarf auf jeden Fall noch einer Aufarbeitung. Das Scrolling über das Level ist sehr langsam, der Zoom dagegen angenehm von der Geschwindigkeit. Beim Scrollen ist besonders auffällig, dass diese scheinbar beim Bewegen einen Schwenk wie bei einer Drehung einer Spielfigur macht. Desweiteren können bereits positionierte Objekte immer erst dann bewegt und gelöscht werden, wenn das Inventar geschlossen wurde. Besonders bei Werkzeugen, sei es das Trampolin oder ein anderes, die sich direkt neben einem Hindernis oder einem anderen Objekt positioniert wurden, war es manchmal nicht mehr möglich diese zu markieren und zu löschen oder zu bewegen. Dies hat für viel Frust gesorgt, besonders wenn man das gesamte Level dadurch neu laden musste.

Der Sound

2015-10-24_00024Fast jedes Werkzeug und fast jedes Hindernis besitzt seine eigene kleine Soundspur, wodurch das ganze nicht so langweilig wirkt und auch
das ein oder andere Lächeln bewirkte, besonders wenn
die Kugel durch ein Loch fiel. Auffällig ist aber bei dem ganzen doch die Musik, denn im gesamten Spiel gibt es nur in den Level Musik, wobei dies nur aus einem Stück besteht. Wenn man als Gelegenheitsspieler immer 2-5 Level spielt, wirkt dies nicht störend. Setzt man sich an das Spiel und löst ganze 50 Rätsel, kann die Musik doch störend sein, wodurch man sich hier doch ein oder zwei weitere Musikstücke wünschen würde.

Die Grafik

Von solch einem Spiel erwartet man keine höchste Grafik, doch soll es schließlich gut anzusehen sein, und hier hat Sunlight Games fast alles richtig gemacht. Man bezog sich komplett auf das wesentliche und hat nicht versucht, einen Hintergrund zwangsweise hineinzubringen, der in jedes Level hineinpassen würde. Stattdessen wurde hier auf eine Kugel, deren Raster förmlich unter Spannung steht, mit grauer Farbe gesetzt. Man konzentriert sich dadurch viel besser auf die gesamte Karte. Die Ventilatoren, die Kugel selbst, aber auch andere Werkzeuge und Hindernisse, sowie deren Animation sind sehr fließend, sehr angenehm und wunderbar aufbereitet. die Wasserpfütze und die Schlammpfütze wirken dabei etwas lieblos und auch das Menü im Spiel erschlägt einen, wobei hier eine kleinere Leiste mit kleineren Buttons ausreichend wäre.