Testbericht

Moda LCD-Monitor 275C5QHGSW/00 von Philips

Geschrieben von Oliver Baumann

Philips hat mit dem Moda LCD-Monitor 275C5QHGSW/00 einen ganz besonderen Monitor heraus gebraucht. Dieser hier hat nämlich die besondere Fähigkeit im Dunkeln (und technisch betrachtet auch im Hellen) zu Leuchten. Und damit ist nicht das Bild gemeint. Von daher würde ich sagen, dass wir uns doch einfach mal diesen recht schicken Monitor mit Ambiglow ein bisschen genauer anschauen!

Kaum geht das Review los, schon ist der Typ an der Tastatur in einer Bredouille. Denn eigentlich hatten wir den Monitor hier auf lets-plays.de schon mal für einen Test. Um genau zu sein ist es der 275c5qhaw00, welcher damals im Standfuß einen Lautsprecher verbaut hatte. Der hier vorliegende hat nun an Stelle des Lautsprecher ein Lichtspiel unter Milchglas verbaut. Ansonsten ist es in jeder Beziehung das gleiche Produkt. Das gleiche Bild, das gleiche Gehäuse, der gleiche Lieferumfang und die gleichen Probleme. Die bezüglich des Lautsprechers sind natürlich ausgenommen. Von daher wage ich jetzt einfach mal etwas unverschämtes: Ich verweise auf den Testbericht des Zwillingsbruders.

Technische Details

Die Eigenschaften des Bildschirms sind mit seinem Zwillingsbruder überwiegend identisch, der Vollständigkeit halber werden Sie nun aber hier aufgelistet:

  • Displaytyp: AH-IPS LCD mit LED Hintergrundbeleuchtung
  • Displaygröße: 27” / 68,6cm
  • Bildformat: 16:9
  • Native Auflösung: 1920 x 1080 @ 60Hz
  • Reaktionszeit: 14ms r+f, bzw. 5ms g-2-g
  • Abmessungen (B x H x T) : 613mm x 482mm x 245mm
  • Gewicht: 5,74kg (ohne Verpackung)
  • Stromverbrauch: 20,84 Watt
  • Anschlüsse: 2x HDMI, 1x VGA, Kopfhörer (3,5mm), Line-In (3,5mm), 1x MHL

Der Stromverbrauch und das Gewicht sind damit geringer Maße höher. Und auch die Ausmaße sind ein Stück größer. Allerdings müsste man beide Geräte neben sich stehen haben um einen Unterschied zu merken. Das Bild ist auch hier wieder super, wenn auch nicht gerade für Fans von Horrorfilmen und düster kolorierten Spielen unbedingt geeignet.

Der eine große Unterschied – Ambiglow

Beim Testbericht zur akustischen Alternative kritisierte ich vor allem die Qualität der Lautsprecher, die ein an für sich gutes Feature zu einem Gimmick reduziert haben. Die Lautsprecher warum vom Klang her einfach nicht gut genug für den Dauereinsatz.
Hier liegt nun etwas vor uns, das mit Ambiglow wirbt. Vielleicht erinnert sich noch jemand als Ambilight für Fernseher vorgestellt wurden und eine kurze Zeit einen gewissen Hype hatten. Es ist relativ schnell zu einem Nischending geworden. Wobei Philips seit letztem Jahr wohl wieder Ambilight im Blickwinkel hat (Pun not intended). Ambiglow ist so ziemlich das gleiche für den Monitor. Im Standfuß ist die Lichtanlage eingebaut, welche das Aurora Borealis für das heimische Arbeitszimmer liefert. „Heimisch“ deswegen, weil man seine Kollegen im Büro wohl eher nicht mit einem fröhlichen Farbspiel nerven möchte. Auch wenn der Gedanke an einem Großraumbüro in dem 20 Geräte ein Regenbogenkonzert feiern durchaus amüsant sein könnte.
Wenn es nicht ausgeschaltet wird, dann hat man die Wahl zwischen einer festen Farbe, die man selber einstellen kann und einem automatischen Farbwechsel. Die manuelle Einstellung ist leider etwas fummelig. Irgendwie muss man die Hand über dem Milchglas halten und je nachdem wie man sie bewegt stellt sich eine andere Farbe ein. Zumindest sollte das so sein? Die „Demo“, die der Monitor liefert und eine Kurzanleitung anhand eines Bildes einblendet ist nicht ganz eindeutig. Vor allem dann nicht, wenn die Interpretation dieses Bildes nicht mit dem Verhalten des Monitors beim Farbwechsel einstimmt. Wenn man die Hand still über die gläserne Haube hält, wechselt der Monitor bereits die Farben durch. Am besten, wenn auch nicht ganz gut, hat funktioniert die Hand so lange hin zu halten und damit durch alle Farben zu wechseln, bis die gewünschte Farbe erschien. Hier wäre vielleicht eine direkte Einstellung über ein Menü am Monitor einfach gewesen. Auch wenn es durchaus was hat, wenn man einzig durch das Hinhalten der Hand und ohne Kontakt die Farbe wechseln kann. Das geht ein bisschen in die Richtung „Spielerei“ wie in etwa ein „Klatschlicht“. Der automatische Durchlauf hingegen wird einfach eingeschaltet und die Farben wechseln langsam durch. Das hat auch durchaus was. Der Wechsel erfolgt langsam und stufenlos. Das hat schon fast etwas hypnotisches. So ähnlich wie auch eine Lavalampe.

Das Farbsprektum des Standfußes bietet wohl für jeden Geschmack etwas.

Das Farbsprektum des Standfußes bietet wohl für jeden Geschmack etwas.

Zuerst hielt ich das Ambiglow für ein nettes Gimmick, später fand ich es sogar störend, doch am Ende muss ich sagen, dass es sogar nützlich ist. Und hier kommt nun warum: Es ist eine Spielerei mit Farben. Auf den ersten Blick (once again, not intended) denkt man sich, dass das eigentlich nur dafür gut ist um Aufmerksamkeit zu erregen. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es tagsüber, wenn es richtig hell ist, eher irritierend ist. Und die Gelbtöne sind meiner Meinung nach auch etwas grenz wertig. Dadurch, dass die Milchglashaube zur Person ist, wird man direkt angeleuchtet. Sehr helle Farbtöne könnten einen blenden. Bei den gelben Tönen bin ich mir nicht sicher ob es wirklich schon geblendet hat oder es einfach nur hell und lästig war. Es gibt allerdings auch dunklere Farbtöne, welche definitiv nicht blenden. Den tatsächlichen Mehrwert, der über eine Spielerei hinaus geht, hat sich abends, bzw. nachts gezeigt. Personen, die gerne noch eine zweite, indirekte Lichtquelle neben dem Monitor haben, können hier auf Ambiglow zugreifen.

Die Tischlampe konnte direkt dadurch ersetzt werden. Kopfweh und Müdigkeit der Augen sind genauso vorgebeugt wie mit einer zusätzlichen Lampe, die man einschaltet um den Monitor etwas zu „entschärfen“. Und die Tatsache, dass man dies quasi schon im Monitor verbaut hat und damit quasi eine Steckdose frei hat, wenn man so will, bzw. nicht extra noch etwas einschalten muss, ist angenehmer als zunächst angenommen. Tatsächlich vermisse ich es sogar ein kleines bisschen. Man muss aber auch sagen, dass dieser Mehrwert eben nicht gegeben ist, wenn man außer dem Monitor keine andere Lichtquelle einschalten würde. Mit Ambiglow empfiehlt sich übrigens den Monitor an eine Wand oder in eine Zimmerecke zu stellen (sofern der Schreibtisch passend steht). Das von der Wand abprallende Licht trägt zur Zimmeratmosphäre bei. Das ist durchaus schön. Das ganze hier mag etwas eigenartig wirken. Zusammengefasst versuche ich hier nur herüber zu bringen, dass man sich am Ambiglow echt erfreuen kann, vor allem wenn man versucht das meiste daraus zu holen.

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Fazit

Das Bild ist gewohnt gut so lange man es nicht zu dunkel mag. Das Gehäuse ist schick, wenn auch fest mit dem Monitor verbaut. Zudem ist im Lieferumfang alles enthalten was man braucht. Von daher genau das gleiche wie mit dem Zwillingsbruder. Das eine große Gimmick, das das Alleinstellungsmerkmal darstellen soll, ist dieses Mal aber definitiv das bessere. Die zuerst vermeintliche Spielerei hat sich überraschenderweise als ein nützliches und nicht aufdringliches Hilfsmittel für die späten Stunden erwiesen. Wer allerdings lieber im Dunkeln (außer dem Bild selbst natürlich) sitzt, der hat leider keinen Grund sich einen Monitor zuzulegen. Die Anhänger der hellen Seite der Zimmerbeleuchtung (terrible Pun intended) jedoch dürften sich über ein hochwertiges Gerät freuen. Auch wenn man sich etwas Mühe geben muss um die Wunschfarbe einzustellen.

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