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Let’s Player und Vorschriften

Geschrieben von Michael Fuchs

Aktuell geht ja Mittelerde: Mordors Schatten rum in der Let’s Play Welt aber auch mit einem negativen Beigeschmack. Denn die PR-Agentur “Plaid Social Labs” mischt sich bei größeren YouTubern und Let’s Playern ein. Auch wenn nicht bei Deutschen. Die PR-Agentur möchte gerne Details klären sowie den Ablauf planen. Was so eigentlich nichts neues ist.

Die meisten PR-Agenturen oder Publisher sagen direkt, wenn wir dir das Spiel Sponsorn, darfst du z.B. nichts negatives sagen. Gibt es oft genug und so eigentlich auch nicht schlimm. Aber Plaid Social Labs geht schon einen Schritt weiter. Man muss eine Kaufaufforderung sagen / in die Videobeschreibung posten sowie einen Link platzieren zur Offiziellen Homepage. Twitch Streams müssen das sogar 5 mal machen. Bugs und Fehler darf man nicht zeigen. Man darf nicht die Bücher, Filme oder Charakter aus Der Herr der Ringe sowie Der kleine Hobbit erwähnen. Man schlägt sogar vor, was und wie man es spielen soll.

Und nun kommt der Hammer: Plaid Social Labs muss das Video 48 Stunden vor Veröffentlichung absegnen. Gibt es Mängel müssen diese behoben werden. Was im schlimmsten Fall bedeuten kann, du kannst das Spiel an der Stelle nochmal spielen, nur anders. Man gibt dem Let’s Player und YouTuber somit eigentlich keine Freiheiten.

Der Let’s Player muss die Zuschauer zum Kauf anregen. Links platzieren. Darf nur das gute vom Spiel zeigen. Durch die Abnahme zeigt man ja auch gleich, ihr macht nur das Video in gut – mehr aber auch nicht. Und alleine durch die Abnahme würde mir schon der Kragen platzen. Alternativ? Spiel selber kaufen und denen den Stinkefinger zeigen.

Gut finde ich auch die Referenzen auf der Homepage von Plaid Social Labs. Beispiel Sony:

In 4 weeks, we published 166 videos for Sony Play 2013, garnering 2.2 million views for 3 indie games. Our partnership with Sony has just begun and there will be several updates here as our relationship continues.

Plaid Social Labs hat wohl selber keine 166 Videos veröffentlicht, sondern Let’s Player wie Smosh Games die an der Kampagne teilgenommen haben. Typisches PR-Gelaber.

Ubisoft mit Assassin’s Creed 3 und Black Flag:

Using the top YouTube channels to promote the release of Assassin’s Creed 3, we gained more than 50 million views with less than a $1,000,000 budget.

50 Millionen Views ist nett, aber auch nicht viel. Ein Teilnehmer an der Kampagne war CorridorDigital, 3 Million Abonnenten, ein Video von der Kampagne hat 2,65 Millionen Aufrufe. Ein anderes Video von ihm 6,47 Millionen Aufrufe. Und das Video von Lindsey Stirling hat sogar 17,22 Millionen Aufrufe. Man muss aber auch sagen, die Videos zeigen so kein Gameplay, sondern sind Real Life Videos.

Durch drei Videos hat man schon mal 26,34 Millionen Views bekommen. Über die hälfte von 50 Million. Und dafür zahlt Ubisoft eine Million US-Dollar.

Bei Far Cry 3 hat man kleinere Kanäle genutzt sowie 4 größere mit über 8 Millionen Abonnenten und hat im ersten Monat 9 Millionen Aufrufe bekommen. Übrigens kann man so auch gut sehen, welche YouTuber an solchen Kampagnen teilnehmen. Genügend PR-Agenturen, nicht nur Plaid Social Labs, schreiben das schön öffentlich. Was auch nicht schlimm ist. Das man YouTuber bezahlt für gute Videos – kein Problem. Die Zuschauer haben auch was davon.

Aber das man Let’s Playern dann sagt, die Videos müssen 48 Stunden vor Veröffentlichung überprüft werden, ihr dürft keine Fehler und Bugs zeigen, macht dies und das etc… geht schon zuweit. Und Let’s Player, die das zulassen, die sind wirklich käuflich und machen alles für Geld. Eigene Meinung in solchen Videos? Null.

gronkhmordor