Interview

Let’s Interview – MisterMoer

Geschrieben von Michael Fuchs

Michael: Servus Moritz, wer bist du überhaupt?

Moritz: Hey! Mein Name lautet Moritz, ich bin derzeit im zarten Alter von 18 Jahren und beginne im August dieses Jahres meine Ausbildung zum Mediengestalter in Bild und Ton. Hinter dem Kanal “MisterMoeR” stecke vordergründig erst mal nur ich. Dort lade ich seit 2009 bis hin zum heutigen Tag konstant meine Videos für die Unterhaltung der Zuschauer hoch, was für mich über den langen Zeitraum von 3 Jahren ein elementarer Bestandteil meines Lebens geworden ist ; Quasi mein wichtigstes Hobby.

Ansonsten vertreibe ich mir die Zeit wie sonst so viele mit Videospielen, Internet-Seiten â la Reddit.com und natürlich dem Austausch mit Freunden.
Ansonsten gibt es über mich nicht viel zu wissen, höchstens noch, dass ich mich selbst als keinen 08/15 Mensch beschreiben würde, da meine Gedankenstrukturen und Ansprüche an das Leben der Norm deutlich abweichen. Mehr darüber aber , in den immer wieder bei mir auftauchenden Podcasts um das Ganze nicht in die Länge zu ziehen.

Michael: Von vielen Let’s Playern hört man, dass diese selber Let’s Plays aus Spaß machen und weil viele darauf geil sind. Wie schaut es bei dir aus? Wieso machst du Let’s Plays?

Moritz: Eine ziemlich gute Frage.

Ursprünglich, Ende 2009, fing ich mit dem Lets Playen aus der Kuriosität an, das neue “Phänomen” Lets Plays für mich zu entdecken. Dazu muss man sagen, dass 2009 die Dimension der deutschen Lets Play – Szene in keiner Relation zur heutigen Verhältnissen stand (Der damalig größte LPer “Cekay” hatte 1000 Abonnenten!), und es bei weitem nicht so viele Lets Player wie heute gab. Das Grundbedürfnis dafür ergab sich daraus, dass ich schon seit der jungen Kindheit immer Videospiele spielte und ich zeitgleich ein großes Mitteilungsbedürfnis in meiner Persönlichkeit verankert habe; Die klassischen Bedingungen für jeden angehenden Lets Player.

Über die Jahre, gerade ab Mitte 2011, ist die Szene geradezu explodiert, wodurch vorallem die Kommerz Geilheit immer häufiger wurde. Das Bedürfnis Lets Plays aus “Freude” zu machen, ist immer mehr in den Hintergrund gerückt und heute eigentlich nichtmehr zu finden. Seitdem, mache ich hauptsächlich Lets Plays für und mit der Community zusammen, nur auf beidseitiger Unterhaltung ausgelegt. Das Geld steht im Hintergrund, die Aufrufe zählen ebenfalls, wichtig sind mir nur der Austausch in den Kommentaren und dass ich zusammen mit den Leuten Spaß haben kann. Weg von den ganzen Kommerz-Geiern, und hin zum ursprünglichen Sinn, quasi.

Michael: Let’s Play Projekte von dir sind unter anderem Gothic 3, Hitman Blood Money und Kao the Kangaroo. Die ersten zwei dürfte man kennen, aber was ist das mit dem Känguru und was magst du daran?

Moritz: Kao the Kangaroo ist eigentlich kein wirklich besonders außergewöhnlicher Titel der Videospielgeschichte, aber passt genau in die Nische der Spiele, die ich am liebsten Lets Playe: Abgedreht, kindlich und abseits jeder Realität!

Gerade diese Art von Spielen erlaubt es mir simpel und einfach die Atmosphäre des Spiels mit meinem Kommentar zu verändern in eine Unterhaltsame Mischung aus bizarrem Spielhumor und zynischen, spielbezogenen Kommentaren. Ich bin auch fest überzeugt, dass jene Projekte mich vom Rest der deutschen Lets Player unterscheiden, da erstaunlicherweise bei mir eh und jeher, jene Art von Lets Plays am besten ankommt. Um dafür ein paar Beispiele zu nennen, kann ich nur auf meine Projekte : “Lego Insel 2” sowie “Harry Potter und der Stein der Weisen / die Kammer des Schreckens” verweisen!

Michael: Für die Technikfreaks unter uns: Welche Hard-, und Software benutzt du?

Moritz: Okidoki, vor der Frage habe ich mich immer gefürchtet, weil ich es aus dem Kopf nicht beantworten kann. Nach einer schnellen Recherche ergibst sich aber folgendes:
CPU – AMD Phenom II X4 955 Processor (4 CPUs) ~3.2 GHz
GPU – AMD Radeon 6870 2803 MB Gesamtspeicher
Arbeitsspeicher – 4 GB Ram DDR3
Mikrofon – Samson G-Track Studiomikrofon
Headset – Logitech G35

An Aufnahmesoftware verwende ich zumeist das altbewährte “Fraps”, in seltenen Fällen, bei Retro-titeln, Camtasia Studio 7. Das Rendern und Schneiden geschieht beides in Adobe Premiere Pro 5, kann ich nur empfehlen.

Michael: Schauen wir mal in die Vergangenheit. Was würdest du anders machen, wenn du heute mit Let’s Plays neustarten würdest?

Moritz: Vorneweg will ich sagen: HEUTE würde ich garnichtmehr anfangen Lets Plays zu machen. Die Szene hat sich für mich, der sie quasi “aufwachsen” hat sehen, leider in eine komplett falsche Richtung entwickelt und sich dort heutzutage als neuer Lets Player zu behaupten, halte ich ohne viel Glück und Fremdeinwirkung für unmöglich.

Aber für mich persönlich gesehen, hätte ich nur wenig geändert, da ich der Ansicht bin, dass jeder Fehlstart gerade am Anfang ein Schritt in die richtige Richtung zu meiner heutigen Präsenz war. Allerdings würde ich einige Projekte, die ich leider im Laufe der Jahre abbrechen musste, nie erst angefangen haben wollen, um diese Prozedur gleich vorneweg zu vermeiden.

Michael: Was ist deiner Meinung das wichtigste, wenn man Let’s Plays macht?

Moritz: Das Wichtigste ist und bleibt der Spaß am Kommentieren, die Opferbereitschaft seine vielleicht seltenen Zeit in die Videos reinzustecken um seinen Zuschauern was zu bieten, auf das Spiel und dessen Atmosphäre einzugehen und vor allem dem Spiel mit seinem Kommentar einen eigenen Touch zu verleihen.
Lets Plays ziehen meiner Meinung nach ihre Faszination daraus, dass der Kommentator mit seiner eigenen Person einem Spiel eine ganz eigenen Atmosphäre verleiht, die den Run so besonders macht.

Michael: Möchtest du noch etwas loswerden?

Moritz: Erstmals danke für die Möglichkeit dieses Interview zu führen!
Ich wünsche eurer Seite in Zukunft viel Erfolg und ein gutes Gelingen!
Außerdem grüße raus an Chainsawman16, WiihawkLP, MexicanDake ,CarPileUp und nicht zuletzt Hasew!