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DSL: Oft nur die halbe Geschwindigkeit

Geschrieben von Michael Fuchs

Zurzeit geht starke Kritik an DSL-Anbietern durch die Medien: Kunden sind vertraglich gezwungen, volle Beiträge zu zahlen, während die Anbieter selbst in den beworbenen und verkauften Geschwindigkeiten keine Verbindlichkeit sehen. Dies ist auch rechtens, da die DSL-Provider die Vertragsbedingungen vorgeben und Kunden nur minimale, bis gar keine Möglichkeiten haben, Einfluss auf die Vertragsgestaltung zu nehmen.

Stand der Dinge beim DSL

Eine Klage, beispielsweise wegen Nichtlieferung der Daten in vereinbarter Geschwindigkeit für eine DSL-Leitung, ist quasi zwecklos. Da sich die Provider vertraglich entsprechend abgesichert haben. Die Bundesnetzagentur hat im Rahmen der „Initiative Netzqualität“ herausgefunden, dass 25% aller DSL-Kunden nicht einmal die Hälfte der gebuchten Geschwindigkeit erhält.

Zuständig für die Überwachung ist die Bundesnetzagentur. Und diese kommt auch ihren Pflichten nach. Sie fertigt Messungen an, die belegen sollen, wie schnell die Internetleitungen der Bürger tatsächlich sind. In regelmäßigen Abständen bekommen Nutzer und Provider die aktuellen Messwerte in der Öffentlichkeit präsentiert, um sich an diesen künftig orientieren zu können.

Die Werte lagen im Vorjahr bei 70 Prozent, also kein Grund zum Jammern, es geht aufwärts. Doch ist es richtig, dass Unternehmen beim Kunden Geld für eine Leistung verlangen, welches sie nicht gewillt oder imstande sind zu erbringen?

Mögliches Vorgehen gegen den DSL-Anbieter

Jein wäre da wohl die halbwegs richtige Antwort. DSL-Anschlüsse unterliegen häufig Netzschwankungen. Diese werden durch Witterungseinflüsse beeinflusst. So kann es bei Unwettern dazu führen, dass die Leistung gedrosselt werden muss, um alle Nutzer beliefern zu können. Oder es kommt zu einem Unfall, der zu einem Ausfall führt.

Gegen solche Risiken kann der Nutzer nicht vorgehen, sondern muss diese mittragen. Doch wie verhält sich das bei schönem klaren Wetter? Da nutzen die DSL-Provider die Faulheit der Menschen: Der gutgläubige Bürger regt sich zwar gerne auf, aber ebenso schnell wieder ab. Direktes Handeln – z.B. in Form von gekürzten Zahlungen – sollte aber die Devise sein.

Einsparmöglichkeit: Anbieterwechsel

Leider ist es technisch nicht möglich, die versprochene Bandbreite zu erhalten? Hier kann es helfen, den Anbieter zu wechseln und ein günstigeres Paket mit weniger versprochener Bandbreite zu buchen. Faktisch lohnt das aber nur, wenn der aktuelle DSL-Anschluss 25 Mbit oder mehr hat. 6.000 und 16.000 Kbit kosten bei den meisten Anbietern ohnehin das gleiche. Günstigere Anbieter lassen sich mit solch einem DSL-Vergleich finden.

Quelle: http://www.initiative-netzqualitaet.de/abschlussberichte/2013/