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Testbericht: AOC C3583FQ Curved Monitor

Geschrieben von David Scheuß

Wir haben von AOC einen UWHD Gaming Curved Monitor testen dürfen. Welche Tücken sich hinter dem 21:9 Format verbergen und wie sich ein Curved Monitor im Unterschied zum normalen Monitor verhält, erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Übersicht der Merkmale

Es ist nicht das erste Mal, dass wir einen Monstermonitor von AOC testen durften. Letztes Jahr im März konnte wir den “kleinen Bruder” dieses Bildschirms, einen 29 Zoll und 73cm Bildschirmdiagonale im 21:9 Format hier testen. Das Ergebnis damals war überwältigend und dementsprechend waren wir auch mehr als gespannt, was die Curved Variante zu bieten haben würde. Vorab, hier wird kein Vergleich gezogen, sondern nur auf eine Erfahrung ohne Curved hingewiesen. Beide Bildschirme unterschieden sich im Hinblick auf Technik und Spielerfahrung enorm, daher bitte nicht beide Tests in Relation zueinander betrachten.

Der Curved Monitor trumpft mit einer Bildschirmdiagonale von 89cm in 35 Zoll auf. Mit einer Bildwiederholrate von unfassbaren 160Hz wird im Zusammenspiel mit einem Krümmungsradius von 2000mm ein einzigartiges Erlebnis geschaffen, welches uns unglaublich gefesselt hat. Vor allem bei der hohen Bildwiederholrate wirkt das Spielen nicht nur flüssiger und reibungsloser, sondern sieht zudem viel hochwertiger aus. FreeSync können wir leider mit unsere Nvidia Grafikkarte nicht ausprobieren. Der Sound des Monitors hierbei ist allenfalls passabel, da der Ton hier ganz und garnicht die Musik macht.

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Der Curved Bildschirm wird mit einem Stromkabel + Adapter und Audiokabel geliefert. Dazu kommen noch die VGA- HDMI- und DisplayPort Kabel. Wer den vollen Umfang des Monitors erleben will, sollte sich jedoch ein DVI Kabel besorgen, falls die eigene Grafikkarte keine DisplayPort Unterstützung bietet. Kurz zur Erklärung: VGA und HDMI verfügen nur über eine 60Hz Unterstützung. Mit seinen 11kg wiegt das gute Stück natürlich einiges aber viele Merkmale und Besonderheiten wiegen nun mal mehr.

Ein Herz für Hertz

Zweifellos ist die Hertz Anzahl ein großes und wichtiges Merkmal, auch wenn mit den heutigen Spielen eine Bildwiederholrate von 144Hz vollkommen ausreicht. Wir konnten jedenfalls die 160Hz Marke nicht austesten und konnten lediglich mit 144Hz spielen. Allerdings gehen wir davon aus, dass der Unterschied hierbei nicht allzu groß sein wird.

Wo liegt der Unterschied zwischen Standard 60Hz und 144Hz? Einfach erklärt, sieht das Bild viel flüssiger und schärfer aus. Diese Einstellungen machen jedoch auch nur bei Spielen Sinn, die mehr als 60 FPS darstellen können. Einmal in 144Hz gespielt, möchten wir uns eigentlich gar nicht mehr davon trennen, denn es ist schon ein völlig anderes Erlebnis. Der nächste, eigene Monitor wird auf jeden Fall 144Hz haben 🙂

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Mehr Farbe und Kontrast

Der AOC Bildschirm soll nicht nur ein flüssigeres, sondern auch schärferes und bunteres Bild darstellen. Farben sollen deutlicher und Schwarztöne besser herausstechen können. Dabei den Spagat zwischen satten und scharfen Farben in Zusammenspiel mit flüssigen Bewegungen zu wagen, ist AOC nicht perfekt gelungen, zudem die Reaktionsgeschwindigkeit von 4ms eher Standard ist.

Die Farben sind hervorragend und auch dunkle Bilder werden sehr gut dargestellt aber bei schnellen Spielen, wo das Bild oft sehr schnell sehr oft wechselt – beispielsweise bei FPS-Titeln – bemerken wir eine Art Verwaschen des Bildes. Ränder und Umrisse werden etwas weicher und verzerrt dargestellt. Natürlich mit Vsync eingeschaltet und Motion Blur ausgeschaltet. Hier sollte sich AOC auf ein Merkmal konzentieren. Entweder atemberaubende Farben oder schneller und scharfer Bildwechsel.

Das Curved Erlebnis

Einfach nur der Hammer. Wir sind vollkommen gefesselt von diesem riesigen und gekrümmten Bildschirm. So wird Spielen zu einem völlig neuen Highlight. Die Breite des Monitors ist in Relation zu seiner Höhe etwas over-the-top doch daran gewöhnt sich jeder im Handumdrehen und vor allem die ersten Schritte machen unglaublich viel Spaß und lassen nur noch staunende Gesichter zurück. Bei so ziemlich allen Spielen lässt sich auch die Auflösung von 2560×1080 verwenden und kann immer wieder von Spiel zu Spiel begeistern.

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Da das Auge oder besser gesagt die Linse selber auch konvex gebogen ist, passt sich der Bildschirm sozusagen dem Augapfel an und so ist das Sehen viel natürlicher und angenehmer. Hinzu kommt, dass das gesamte Blickfeld des Spielers durch den Monitor abgedeckt wird – zumindest in der Breite – und so das Spielerlebnis um ein Vielfaches gesteigert wird. Es ist praktisch ein Eintauchen in seine Spielwelt.

Die Sache mit dem Format

Bei so vielen Benefits und Lobpreisungen kommen wir wahrscheinlich nicht um die höchsten Punktzahlen herum, oder? Nicht ganz.
Es gibt ein Problem, welches aber nicht am Hersteller direkt liegt, sondern an dem allgemein festgelegten Format 21:9. Nun spielen die meisten Gamer in 16:9 und damit sind auch die meisten Spiele fest auf dieses Format getrimmt worden. Und genau hier liegt das Kernproblem dieses Bildschirms. Dass durch den Curved Monitor beim Arbeiten die Balken etwas gebogen erscheinen, lässt im Prinzip jeden Curved Monitor für den Bereich Office und Creative durchfallen. Daher ist Curved ein patentiertes Format, welches größtenteils für visuelle Erlebnisse und Konzepte gedacht ist. Doch auch bei vielen Spielen lassen sich die 21:9 Formate nicht sauber unterbringen.

Das bekannteste Beispiel hierbei ist CS:GO, welches keine Unterstützung für 21:9 zur Verfügung stellt. Somit wird die Darstellung einiger Layouts nicht etwa verzerrt, sondern schlichtweg abgeschnitten. Jeder CS:GO Spieler kennt den Ladebildschirm der Map, wenn die Karte für das Match geladen wird. Wenn der Vorgang abgeschlossen ist, kann durch einen Klick unter der Map das Team gewählt oder fortgefahren werden. Nun, mit 21:9 kommt die Maus nicht bis zu diesen Bereich. Und leider ist 21:9 nicht nur für das eine oder andere Spiel ungeeignet, sondern auch für Streamer und Lets Player.

Wer keine schwarzen Balken in seinen Aufnahmen möchte, wird nicht darum herum kommen, seine Spiele in einem Fenstermodus zu spielen, um die gängigen 16:9 Formate einzuhalten. Damit wird das Spielerlebnis erheblich geschmälert. Daher muss hier gesagt werden, dass dieser Curved Monitor für Spieler, die ihre Erfahrung nicht mit der Welt teilen wollen absolut perfekt geeignet ist. Für Lets Player und Streamer raten wir jedoch zur Vorsicht und empfehlen eher einen Monitor mit 16:9. Mit knapp 600€ zwar ein mutiger Preis, jedoch für jeden Spieler sein Geld wert.

 

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Wertung AOC C3583FQ

EUR 250,00
7.7

Wiederholrate

9.0/10

Curved

8.8/10

Farbe & Kontrast

7.6/10

Bild

8.3/10

Sound

5.0/10

Pro

  • Anschlüsse
  • Design
  • Ultra Wide

Contra

  • Format für Streamer oder Lets Player
  • Verstellbarkeit
  • Klang
  • Breite/Höhe Relation