Games Testbericht

Rocket League: Es kann so einfach sein

Geschrieben von David Scheuß

Was in der Entwicklungsphase kaum beachtet wurde, findet nun nach Relase großen Anklang und erobert nach und nach die Herzen der Gamer.

Zu Anfang konnte ich den Hype, der um das Spiel gemacht worden ist, nicht nachvollziehen. Zumal ich auch nicht der Klischeebehaftete Fußballfanatiker bin und auch Autos mich nicht vom Hocker hauen, konnte ich zunächst nur vermuten, dass der Faktor Fußball bei der Spielergemeinde große Begeisterung auslöst. Dies ist zwar auch ein Punkt, wie man unschwer erkennen und anerkennen muss, jedoch käme die Aussage “Rocket League ist ein Spiel, wo man mit Autos einen Ball ins Tor schieben muss” nur etwa 20% an das eigentliche Spiel heran. Aber fangen wir mal bei den nackten, kalten Fakten an.

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Rocket League ist ein Einzel- und Multiplayerspiel, welches man sogar mit PC und PS4 Spielern gemeinsam spielen kann. Jedoch kann man inzwischen die jeweils andere Platform vom Spiel ausschließen. Das Spiel bewegt sich im Bereich Online und Sportsimulation, wobei Simulation ziemlich unwirklich erscheint, wenn man bedenkt, was man alles mit den Autos und dem Ball machen kann aber dazu später mehr. Entwickelt und Veröffentlicht wurde das Spiel am 7. Juli 2015 von Psyonix, die auch den Vorgänger SARPBC entwickelt hatte. Was? Ihr wisst nicht was SARPBC ist? Na Supersonic Acrobatic Rocket Powered Battle Cars natürlich, was dachtet ihr denn? Ich hab am Anfang genauso blöd aus der Wäsche geguckt…

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Das Spielprinzip ist erfrischend unkompliziert. Befördert den Ball in das Tor eures Gegners um Punkte zu erhalten. Das Team mit den meisten Punkten gewinnt. Ein Unentschieden wird nach der Spielzeit mit Nachspielzeit (Golden Goal) entschieden. Es gibt 1×1, 2×2, 3×3 und 4×4 Matches, die Online oder Lokal mit Freunden in Gruppen oder zufällig zugewiesen werden können. Dazu habt ihr einen Rang mit einem Level und eine Vielzahl von Gadgets, z.B. Karosserien, Lackierungen, Hüte, Farbe des Auspuffs und Fahnen. Für den nächsten Patch ist ein Saisonranking geplant, wo ihr euch mit dem Rest der Welt messen könnt.

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Jedoch ist das, was das Spiel so süchtig macht nicht die Gadgets, die man freischalten kann, sondern die Mechaniken im Ingame. Die Grafik ist hervorragend und die Server liefen – zumindest bei mir – reibungslos und ohne Abbrüche. Es ist schnell, es ist kraftvoll und es ist einfach nur schön. Es ist schwer, sowas zu erklären, man muss es tatsächlich mal gespielt haben um zu verstehen, was gemeint ist. Man kann mit dem Auto springen und ordentlich Schub geben um dem Gegner ein paar Längen zuvor zu kommen.

Die Kamera lässt sich auf den Ball fixieren, womit man in der Vorwärtsbewegung hervorragend Pässe und Vorlagen ins Feld befördern kann. Dort, wo der Ball den Boden berührt springen sich die Autos gegenseitig an um den Ball mehr ins Feld der Gegner zu bringen. Taktisches Dribbeln und weite Befreiungsschläge fühlen sich einfach nur toll an und wenn man sich in die Flugbahn des Balls mit einem Sprung wirft, der fast über die Linie geht, fühlt man sich wie Oliver Kahn. Es gibt kein Aus, kein Foul, kein Abstoß oder Elfmeter. Es geht jederzeit zur Sache und wer hier auch nur kurz verschnauft, hat schon verloren. Autos können bei besonders harten Kollisionen explodieren und durch das Respwanen gewinnt das gegnerische Team ungefähr 1-2 Sekunden Luft, die meist schon Spielentscheidend sind.

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Wer es nicht selber erlebt hat, kann sich kaum ein Bild von diesem schnellen und Adrenalin geladenen Spiel machen. Es kann so einfach sein, die Gamergemeinde zu begeistern und hier hat man alles richtig gemacht und ein Spiel entwickelt, was ich wirklich stundenlang daddeln kann. Ich freue mich auf die nächten Patches und hoffe, es wird ein Rankingsystem und ein paar mehr Modi geben. Dann kann es für mich locker als eines der besten Games 2015 werden. Also kauf dir das Game und wenn du es bereits hast, dann bis gleich auf dem Feld 🙂

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