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H1Z1 Testbericht

Geschrieben von David Scheuß

Was hat Sony Online Entertainment uns da gegeben? Wieso dieser Name? Und wie ist das Spiel so?

Wer das Video vom Gametest bei uns noch nicht gesehen hat, kann es sich hier einmal ansehen 🙂

Story und Hintergrundinformationen

H1Z1. Erst einmal erklären wir, wieso es zu so einem Namen kam. Die Geschichte dahinter ist nicht nur fesselnd und beunruhigend, sondern lässt auch sofort in die Story des Spiels blicken und gibt dem Spieler wichtige Infos über die Zeit, in der sich die Charaktere befinden. Wer kann sich an H1N1 erinnern? Vermutlich die wenigsten. H1N1 ist ein sogenannter Subtyp des Influenza-A-Virus, der 2009 in Nordamerika eine Pandemie ausgelöst hatte. Damals im Jahre 1918 war dieser Virus als Spanische Grippe und 1976 als Schweinegrippe bekannt. Mehrere 10 Millionen Tote kann man dem Virus nachsagen. Glücklicherweise konnte man vor und während der Jahrtausendwende durch die fortschrittliche Medizin zuverlässige Hilfe leisten und die Zahl der Infizierten und Toten sank in den Industrieländern fast auf 0. Dennoch galt dieser Virus heute immer noch als hoch ansteckend und sehr gefährlich, weswegen sogar Jahre nach der Jahrtausendwende Angst herrschte. Vor allem in Ländern der dritten Welt.

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Im Jahr 2009 erschien dann ein Artikel, welcher sich auf einen Ableger des H1N1 Virus bezog der Infizierte mutieren lies. H1Z1 war der Name dieser Viren. Dem Artikel nach verursacht der Virus nach dem Tod des Infizierten schwere Mutationen im Gehirn und lies sie nach dem Dahinscheiden wieder auferstehen. Ähnlich wie ein Zombie. Diese Untoten sollen dann dem Artikel nach ein sehr aggressives Verhalten aufweisen und Menschen und Tiere attackieren um sie zu fressen. Es handelte sich hier um einen Fake. Eine private Website, die es geschafft hatte, sich hinter die News-Website BBC zu heften, weswegen der Artikel zunächst echt aussah. Schnell flog die Fake-Website auf und die Artikel verschwanden. Hier wurde außerordentlich schnell gehandelt, daher haben diese Nachrichten auch in der Welt keine allzu große Bühne bekommen. Die Sache wurde entschärft, bevor sie zu viele Menschen irritiert oder verängstigt hatte.

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So ist der Name dieses Spiels entstanden. Und nun, wird der Spieler 15 Jahre nach Ausbruch des Virus 2009 in eine Welt, die wahrscheinlich Nordamerika darstellen soll hineingeworfen. Vermutlich befindet man sich im Jahre 2024. Die Städte Cranberry und Pleasant Valley, die hier als die beiden einzigen Großstädte der H1Z1 Karte gelten, kommen zwar in den USA auf Google Maps vor, sehen aber anders aus. Die H1Z1-Karte ist frei erfunden und in sich geschlossen. Berge riegeln hier die Karte komplett ab. Ob verschiedene Plätze, Orte oder Städte nach dem Ebenbild der realen Vorbilder geschaffen worden sind, lässt sich hier nicht sagen.

Es gibt auch auf der H1Z1-Wiki eine eigene, leicht abgewandelte Version der Vorgeschichte, kurz Lore oder Timeline genannt. Diese könnt ihr euch hier gerne ansehen, wenn ihr Englisch gut verstehen könnt. H1Z1-Wiki-Lore

Pro und Contra

Ich habe das Spiel seit ca. 2 Wochen und habe mir extra etwas Zeit genommen, um die Veränderungen zu erfassen und zu prüfen in welchen Abständen an dem Spiel gearbeitet wird und Patches veröffentlicht werden, da es sich hier um eine Early Access handelt. H1Z1 ist ein Zombie Survival MMO und befindet sich aktuell in der Installer Version 1.0.3.183. Man muss sagen, dass sich SOE wirklich Mühe gibt. Nahezu jeden Tag kommen hier Patches raus, die sich nach den Wünschen der Spieler richten. Zu Anfang gab es Beschwerden, dass es viel zu wenig Loot gab, was der Spieler finden konnte. Keine Woche später war der Patch draußen und alle waren happy. Naja, auch wenn SOE es ein wenig übertrieben hat und man jetzt ÜBERALL Loot findet aber hier geht es um die schnelle Reaktion auf Kritik und Verbesserungsvorschläge. Das, wozu eine Early Access nun einmal da ist. Und das, finde ich, setzt SOE wunderbar um.

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Aber hier muss man auch einmal die negativen Punkte hervorbringen, bevor ich zu den positiven Punkten komme. Zum einen wäre da das umstrittene Pay-2-win System und der Umstand, dass für ein kostenloses MMO ein kostenpflichtiger Zugang zur Early Access vorausgesetzt wird. Geld dafür zu verlangen, ein Spiel vor Release zu spielen und durch das Melden von Bugs, Fehlern und Verbesserungswünschen aktiv am Spiel mitzuarbeiten finde ich etwas hart, wenn man bedenkt, dass dieses Spiel kostenlos zugänglich gemacht werden soll. Das sich Free-2-Play Spiele auch durch Ingame-Käufe rentieren müssen, ist auch verständlich, doch mittels kaufbarem Airdrop den Spielern einen klaren Vorteil zu verschaffen traf auch hier auf großen Wiederstand und Entrüstung bei den Spielern.

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Beim Airdrop handelt sich um ein Flugzeug, was der Spieler rufen kann, welches dann über einem selbst wertvollen Loot abwirft. Dies ist ganz klar ein Vorteil gegenüber anderen Spielern, auch wenn jeder Spieler auf diesen Loot zugreifen könnte. Man hätte die Möglichkeit den rufenden Spieler zu eleminieren und somit den Loot zu übernehmen. Durch die lauten Geräusche des Flugzeugs wird man auch alamiert und die Stelle von der gerufen worden ist, ist somit ermittelbar. Dennoch ist diese Art von Ingamekäufen sehr umstritten.

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Das bemerkenswerte an diesem Spiel ist, dass jetzt schon kaum Bugs und grobe Fehler auftreten. In diesem frühen Stadium des Spiels kann man fast davon ausgehen, Zombies durch Wände und Häuser rennen zu sehen. Viele Häuser lassen sich nicht öffnen. Man fliegt durch die Gegend. Überall Hacker und Cheater. Hitboxen sind fehlerhaft, Scripts reagieren nicht, Events oder Animationen werden nicht getriggert usw. Aber weit gefehlt. Das Spiel ist durchaus spielbar und selbst mit mehreren Spielern trifft man kaum auf Bugs und Fehlern, die den Spielspaß hemmen. Hier stimmt das Fundament und man muss nur noch das Gebäude weiter ausbauen.

Das Spiel

Man unterscheidet hier zwischen zwei Modi. Einmal dem PvP (Person vs. Person) und dem PvE (Person vs Environment/Person gegen Umfeld). Beim PvP sind die Regeln leicht erklärt. Der Spieler kämpft ums Überleben gegen andere Spieler und auch gegen die Zombies. Hier kann man auch in die dritte Person wechseln. Bei den PvP kann es Serverabhängig noch folgende Regeln geben. Man kann nur durch Kopfschüsse töten und man verliert seine kompletten Rezepte beim Tot. Beim PvE tritt der Spieler nur gegen seine Uwelt an, also gegen Zombies und Tiere, die den Spieler attackieren können. Auch hier gibt es je nach Server Regeln wie Kopfschüsse, only First-Person und Rezept-Wipe bei Tot. Zusätzlich gibt es auch die Battle Royale Server, die aber ein Ticket erfordern, was der Spieler entweder finden oder kaufen kann. Battle Royale ist ein Last Man Standing Spiel, in dem Spieler zusammen auf den Server geworfen werden und wo nur einer überleben kann. Aber schmeißen wir uns einfach mal ins Getümmel.

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Zuerst ist man mit Kleidung (Shirt, Hose und Bauchtasche) ausgestattet, in der sich einige wenige Sachen befinden. Ihr besitzt eine Fackel und ein Päckchen mit Heilsalbe. Ihr habt bereits eine Taschenlampe in der Hand und könnt bereits Bandagen, ein Campfire und Holzplanken, sowie Holzstäbe craften. Mit dazu seid ihr in der Lage Metall zu schmelzen um daraus Metalbrocken zu craften. Und mit diesen Fähigkeiten, der Ausstattung und dem Wissen werdet ihr zufällig in diese Welt geworfen. Meist befindet man sich in einem Wald und man kann sofort anfangen aus Büschen Stöcke und Stäbe zu gewinnen. Die Stäbe kann man zum craften benutzen, während die Stöcke (Branch) als Waffe einsetzbar sind. Einer der größten Feinde sind nicht die anderen Spieler, die Zombies oder die Tiere, sondern der Hunger und der Durst. Man sollte also darauf achten, dass die vier Balken, die euren Hunger, Durst, Stamina und Gesundheit anzeigen stets gefüllt sind. Dazu kann man fast überall Beerenbüsche abgrasen und mit den Beeren den Hunger und den Durst stillen. Wenn Lebensmittel saftig sind oder Flüssigkeiten besitzen wird neben dem Hunger auch der Durst gestillt. Bei eingelegten Pfirsischen zum Beispiel ist das ebenfalls so.

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Und nun liegt es an euch. Überlebt und tötet alles, was euch schaden will. Baut euch Behausungen, Waffen und Gegenstände, die euch beim Überleben helfen können. Sucht fahrbare Untersätze und stattet sie aus, damit sie Fahrbereit sind. Es gibt so viel zu entdecken und erforschen und wenn man glaubt, man hat schon alles gesehen, kommt ein neuer Patch heraus. Messt euch mit anderen Spieler auf den PvP Servern oder versucht mit euren Freunden eine starke Basis aufzubauen und in der Stadt auf Loot-Touren zu gehen. Das werde ich auf jeden Fall jetzt mal machen.

Fazit

Ein gelungenes Spiel, welches bereits jetzt sehr vielversprechend ist und an dem aktiv gearbeitet wird. Zwar kostet der Early Access leider Geld und das Pay-2-win System könnte im PvP ziemlich lästig werden. Dennoch bin ich mir sicher, dass wir hier Großes erwarten können.
Für Spieler, die sich den Early Access mit 20 € leisten können, wünsche ich viel Spaß, dennoch würde ich raten, darauf zu warten, bis das Spiel final released ist und es kostenlos spielbar wird. Denn nach wie vor empfinde ich eine kostenpflichtige Early Access für ein Free-2-Play Spiel als Frechheit. Bei einem neuem Studio, welches keiner kennt und keinen Ruf hat, würde ich dringend abraten hier Geld zu investieren aber bei Sony Online Entertainment würde ich es wagen.

 

Die Bewertung hat aufgrund des Preises für ein kostenloses Spiel etwas gelitten aber dennoch verdient dieses Spiel auf jeden Fall Silber und schrammt knapp an Gold vorbei 😀

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