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Call-to-Action: Bewege deine Zuschauer

Geschrieben von Michael Fuchs

Jeder fängt mit Let’s Plays an, weil es einem Spaß macht. Man zockt sowieso Privat und hat dann vielleicht was von Let’s Plays gehört und welche angeschaut. Irgendwann kam der Punkt, dass kann ich besser – das mache ich jetzt auch! Weil man Lust dazu hat. Man zockt also weiterhin, nimmt es auf und moderiert es. Im Anschluss das ganze auf YouTube Uploaden und fertig ist ein Let’s Play (im groben).

Man macht Let’s Plays also aus Spaß. Einem ist es egal, wie viele Abonnenten oder Views hat. Am Anfang. Damit möchte ich nicht sagen, jeder ist Geld-, Klick-, View-, Abogeil und co, sondern man möchte damit auch etwas erreichen. Und das heißt jetzt auch nicht, dass man davon leben möchte. Man möchte sein Hobby einfach mit anderen teilen. Man möchte gesehen werden. Man möchte Zuschauer haben. Aber man möchte auch mit den Zuschauern interagieren.

Und genau das ist ja schon mal schwer. Denn seien wir mal ehrlich, Zuschauer die sind Faul. Manche wissen ja nicht mal, was eine Videobeschreibung ist oder wo man diese findet. Geschweige man postet mal einen Kommentar. Höchstens, wenn ein Video zum geplanten Veröffentlichungstermin nicht Online ist, gibt es Gemecker oder allgemein, wenn der Zuschauer nicht befriedigt wurde. Passt das Video, ist der Zuschauer soweit Happy schließt er den Tab oder wechselt die Seite.

Man hat also einen Abonnenten und ein View auf das Video bekommen. Ist ja nicht verkehrt. Aber was viel wichtiger ist, ist mit seiner Community und Zuschauer eine Basis aufbauen. Und da reicht nicht nur ein Abo und ein View. Man möchte also Kommentare. Man möchte, dass genau der Zuschauer das macht, was man von ihm möchte. Auch wenn das nicht immer klappt, p.s möchte gerne 1 Million Euro 😉

Wie macht man das am besten, um auf einfachste Weise mit seinen Zuschauer zu kommunizieren? Du gibst ihnen eine Aufgabe. Das klingt komisch, aber letztendlich ist Call-to-Action nichts anderes. Du sagst deinem Zuschauer, du willst ein Kommentar von ihm. Du sagst dem Zuschauer, der soll sich das und das Video anschauen. Du möchtest, dass der Zuschauer genau auf das Thema eingeht, was du ihm vorgibst.

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Du willst Kommentare!

Genau hier kommen wir auch wieder zum Thema, der Zuschauer ist Stinkfaul. Du hast dein Let’s Play, es ist gut, der Zuschauer schaut es auch an. Aber auf was soll er jetzt kommentieren? Dass du ein Noob bist? Das du leicht zu töten bist? Dass dich nen Creeper in die Luft gejagt hat? Das weißt du alles selber.

Eine Möglichkeit ist, du stellst ihm eine direkte Frage die er zu kommentieren hat. Das sieht man bei den meisten größeren YouTubern.

  • Sag uns deine Meinung zu XYZ
  • Was denkst du von XYZ
  • Hast du schon mal XYZ ausprobiert?
  • Spiel XYZ kommt bald auf den Markt, geil oder?
  • Dritter Weltkrieg Digital – oder war der schon?
  • etc….

Das ganze muss ja nicht aufdringlich sein. Also nicht mal am Schluss wo du einfach nur die Frage stellst. Du bist im Spiel, erlebst gerade etwas besonderes und baust darauf die Frage drauf auf. Oder wenn du bereits ein festes Thema in der Folge besprichst – binde die Zuschauer mit ein. Du willst deren Meinung.

Wieso?

Abo und View ist schön. Ich bin gelernter Koch, kommt nen Gast und bestellt was – ist das schön. Fühlt sich der Gast wohl und kommt öfters, kotzt es mich an – weil ich mehr Arbeit habe, aber mein Chef freut es, weil er evtl. nen neuen Stammgast bekommen hat, der auch länger bleibt und den Laden weiter empfiehlt.

Und genau das willst du. Du willst, dass sich der Zuschauer bei dir wohl fühlt. Du willst, dass er mit deinem Kanal eins wird. Dass dieser auch kommentiert und sich beteiligt. Du willst verdammt noch mal, aus einem einfachen Zuschauer einen Stammgast, der auch seine Meinung wiedergibt und dadurch auch zufriedener mit dem Kanal wird und es auch gerne weiterempfiehlt.

Denn auch hier sind wir mal ehrlich, empfehlen wir unseren Freunden einen Kanal, wo wir zwar gerne die Videos schauen, mehr aber auch nicht?

Und das geht am einfachsten mit Kommentaren. Du servierst dem Zuschauer ein geiles Video. Du regst den Zuschauer zu einen Kommentar an. Der Zuschauer bleibt länger, wirft vielleicht auch sein Hirn mal an und gibt dir Feedback in Form von Kommentaren. Diese Kommentare sind wichtig für dich. So kannst du dich nicht nur mit deinen Zuschauern unterhalten, sondern siehst auch – was in deren Köpfe abgeht.

So kannst du auch Themen für Folgen definieren, da du merkst, was für deine Zuschauer interessant ist.

Aber du möchtest vielleicht nicht nur Kommentare von deinen Zuschauern sondern auch, dass sie ein bestimmtes Video ansehen.

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Ey Du! Schau dir das Video an!

Fast jeder Let’s Player macht ab und zu mal ein Special Video. Ob jetzt ein Special zu XYZ Abos. Zum einjährigen bestehen des Kanals. Wöchentliches Best of Video. Was auch immer, ist hier eigentlich piep egal. Für diese Videos gibst du dir viel Mühe. Du willst, dass es gesehen wird.

Wir wissen nicht nur, Zuschauer sind Faul sondern auch, YouTube ist verbuggt. Die Abo Box. Nicht jedes Video wird angezeigt. Aber nicht nur das, die Zuschauer haben auch ein Privat Leben. Sie schauen vielleicht nicht täglich deine Videos. Haben Schul-, Berufs-, Beziehungsstress. Sind Krank oder machen auf Krank um Saufen zu können. Es ist also nicht garantiert, dass ein Zuschauer all deine Videos mit bekommt.

Auch hier musst du dem Zuschauer zeigen, alter – schau dir das jetzt an!

Und auch das sehen wir bei vielen Let’s Playern und YouTubern. Ob jetzt in Form von einer Endcard oder während des Videos. Ein einfaches Overlay im Video. Nichts großes und auch nichts störendes. Einfach nur ein Wink mit dem Zaunpfahl an den Zuschauer, dass es da etwas besonderes für ihn gibt.

Das ganze aber nicht nur bei einem Video. Sagen wir einfach mal, du machst ein Wöchentliches Best of Video von deinem Kanal. So kannst du in den letzten 7 Videos einen Hinweis auf das jeweilige Best of Video geben. Denn wie es oben schon steht, nicht jeder schaut täglich auf deinen Kanal oder schaut jedes einzelne Video von dir an. Der beste Hinweis bringt dir nichts, wenn es kaum einer sieht.

Machst du das auf einen Großteil deiner Videos, besteht eine höhere Chance, dass es mehr Abonnenten sehen aber auch Leute, die per Zufall auf deinen Kanal gestoßen sind. Für letztere Gruppe heißt es auch direkt “hier gibt es mehr – es ist nur ein Klick weit entfernt”.

Durch das ganze zeigst du einfach deinen Zuschauern, hier gibt es ein Leckerli für dich, klick drauf und du verschwendest weitere Minuten in deinem kostbaren Leben. Bitte nicht ernst nehmen 🙂

Wie das ganze mit den Anmerkungen und Overlays bei YouTube funktioniert, wird dir im YouTube Creator Playbook gut erklärt.

Durch diese zwei Methoden, welche man Problemlos kombinieren kann / bzw. in ein Video packen kann, regst du einerseits deine Zuschauer zum kommentieren an und kannst damit auch mit ihnen interaktieren aber du zeigst ihnen auch direkt mehr Inhalte, welche sie sich unbedingt ansehen müssen.

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Das wichtigste

Bevor du dich mit Call-to-Action, Suchmaschinenoptimierung und co beschäftigst, bau dir eine Basis auf. Komme auch selber erstmal klar, dass du YouTuber und Let’s Player bist. Das Problem habe ich inzwischen bei vielen gesehen. Man fängt an weil es Spaß macht. Man setzt sich dann aber selber aus irgendwelchen Gründen so unter Druck, dass man alles gleichzeitig machen möchte – meist einen Monat später, gibt es den Kanal nicht mehr, weil es einem zuviel wurde.

Das YouTube Geschäft ist kein kleiner Teich mehr. Tausende andere Fische tummeln sich herum. Es ist weiterhin möglich “bekannt” zu werden auch im großen Stil. Aber jeder fängt klein an. Keiner startet von einen auf den anderen Tag durch. Mach erstmal normale Let’s Plays, finde deinen Kommentierstil, freunde dich mit Video-, Audio-, und Bildbearbeitungsprogrammen an und dann kannst du dich in den verschiedensten Bereichen einleben.

Was aber am wichtigsten ist, finde deinen eigenen Weg. Mache es nicht, wie es schon tausend andere machen. Mache es nicht, wie es dir einer vorgibt. Kopiere auch niemanden. Die Zuschauer auf YouTube wollen Individualität und Persönlichkeit. Und das kannst nur du alleine ihnen geben. Kein Tutorial. Kein berühmter YouTuber den man nachmachen kann. Das muss von dir kommen. Um das auch in Form von deinen Videos wiederzuspiegeln – das braucht einfach seine Zeit.

Solche Tutorials wie hier, sollen auch nur anregen zum denken. Denn auch Call-to-Action Aktionen, kann man auf sich aufbauen und anpassen. Aber dazu musst du auch erstmal wissen, wer du in Videos bist – was du damit machen willst – evtl. sogar, was du damit erreichen willst und was du damit sagen möchtest.

Und nimm nicht alles so ernst, nimm es locker, lach auch mal über dich selber – das ganze ist ein langer Weg und du möchtest ja nicht nach 50 Metern schlapp machen 🙂