Equipment Testbericht

17,3 Zoll per USB? – Der Zusatzmonitor E1759FWU von AOC

Geschrieben von Sarah

Wieder einmal haben wir ein Testgerät von AOC im Hause und es ist sicherlich das bisher Kompaksteste unter all den nach Größe und Auflösung strotzenden Bildschirmen. Ob der USB-Zusatzmonitor E1759FWU etwas für Euch ist und welche Stärken und Schwächen das Fliegengewicht aufweist, erfahrt Ihr im Test.

 

Ist in dem Karton wirklich etwas drin?… – Verpackung, Optik & Haptik, Zubehör und Installation

Der Karton des E1759FWU, in diesem Test wollen wir ihn mal “Norbert” nennen, lässt tatsächlich nicht vermuten, dass sich darin ein Monitor befinden soll. Doch tatsächlich, sicher und sparsam verpackt kommen Norbert und seine wenigen Begleiter zum Vorschein: Ein gesplittetes USB-Kabel (mit Standardanschluss und USB 3.0), eine robuste Neopren-Transporttasche in schwarz, der Treiber auf CD sowie die obligatorische – in diesem Fall aber nachvollziehbar recht spärlich ausfallende – Anleitung. Ebenso schnell wie das Auspacken geht das Anschließen von der Hand: Norbi wird für eine schnellere Übertragungsrate am besten an einen USB 3.0 Port angeschlossen, der zweite USB-Stecker dient zur Stromversorgung. Denn praktischer Weise benötigt der handliche AOC kein Netzteil; er wird lediglich über den Computer, beziehungsweise das Notebook gespeist, an welchem man ihn verwenden möchte.

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Während dem Anschluss fällt auf: Das Gerät ist zwar mit seinen 1,28 kg sehr leicht, fasst sich aber auch etwas instabil an. Der Korpus besteht aus schwarzem polierten Kunststoff; besonders bei der Rückwand sollte man nicht zu fest zupacken. Auch das bei unserem Testartikel mitgelieferte USB-Kabel saß in seinem Anschluss auf der Rückseite des Monitors nicht besonders fest – das kann aber natürlich auch nur bei diesem Gerät der Fall gewesen sein. Ein mobiler Monitor will durch seinem Verwendungszweck nun mal häufig auf-und abgebaut werden, dass hierbei Verschleißteile wie Kabel irgendwann nicht mehr richtig sitzen, passiert eventuell – eine schraubbare Arretierung wäre bei einem solchen Artikel allerdings wiederum recht hinderlich.

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Zu loben ist jedoch der robuste Standfuß des Gerätes: Der dreieckige Ständer aus silbernen Aluminium lässt sich komplett in eine Aussparung auf der Rückseite des Monitors versenken; in dieser Kuhle befindet sich übrigens auch der Kabelanschluss. Ausgeklappt lässt sich der Winkel des Bildschirms stufenlos bis zu einem 30 Grad Winkel zur Standfläche anpassen, der Ständer bewegt sich hierbei in positiven Sinne recht schwergängig und ermöglich gemeinsam mit seiner gummierten Unterseite einen sicheren und festen Stand. Nahezu vertikal sollte man den Monitor jedoch nicht positionieren, da er sonst durch die einseitig ausgelegte Stützfunktion des Fußes umfallen könnte.

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Zum Thema Positionierung ist weiterhin zu sagen: Der Bildschirm ist mehr dafür ausgelegt, von oben betrachtet zu werden, ähnlich eines aufgestellten Tablets. So praktikabel der einklappbare Standfuß für Unterwegs auch sein mag, so wenig ist er dafür gedacht, den Monitor fest auf einem ebenen Schreibtisch als Hauptmonitor zu installieren – in diesem Fall wäre eine erhöhte Ebene sinnvoll; jedoch ohne den Aufsichtwinkel zu stark zu beeinträchtigen.

Ach ja, die Installation: CD rein, Treiber drauf, fertig. Ohne Treiber läuft hier jedoch nichts; mobil kann dieser natürlich jederzeit von der Herstellerseite heruntergeladen werden.

 

Für welchen Zweck ist Norbi gedacht? – Der Test

Eines ist vorneweg zu nehmen: Einen normalen Monitor für’s Gaming kann Norbi nicht ersetzen. Zwar bietet er die Standardrate von 60HZ, doch mit einer Auflösung von lediglich 1600 x 900 Pixeln und einer schleichenden Reaktionszeit von 10ms hinkt er seinen großen Brüdern ordentlich hinterher. Eine Latenz von etwa 1 Sekunde ist beim Spielen deutlich spürbar, wenn wir die Maus bewegen, die Reaktion aber recht verzögert über den Bildschirm huscht. Ebenfalls fällt im Vergleich mit mehreren angeschlossenen Monitoren ein deutlicher Unterschied in der Helligkeit des kleinen AOCs gegenüber den anderen Bildschirmen auf, deren hellerer Grad sich auch nicht durch diverse Kipp-und Schwenkmanöver lösen lässt; eine direkte Einstellung hierzu kann am Monitor selbst nicht vorgenommen werden. Ebenfalls haben wir mit Norbert keinen IPS-Monitor (in-plane switching) und damit auch keine besondere Blickwinkelstabilität – wer den Monitor nun also für Präsentationen im Rahmen kleinerer Gruppen mitnehmen möchte, sollte dies bedenken, zumal das Display des AOCs nicht entspiegelt ist.

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Doch es soll nicht nur gemeckert werden. Denn für die gedachten Einsatszwecke ist Norbi einfach super: Für erwähnte Präsentationen lässt er sich unkompliziert transportieren und anschließen; dient in diesem Sinne also als Zusatzmonitor für PC und Notebook. Trotz des fehlenden Schwerpunktes im Gamingbereich könnte man sich für den schnellen Einsatz auf einer Lanparty oder mal eben für eine Session beim Kumpel ganz glücklich schätzen, den praktischen Norbert dabei zu haben – wenn man sich mit der leichten Latenz und der geringeren Auflösung anfreundet. Denn in Sachen Gewicht (oder eher, Leichtigkeit), Aufbau und Anschluss hat der E1759FWU die Nase vorne. Auf der Rückseite sind ebenfalls vier Bohrungen für eine Wand-/Schwenkarmaufhängung vorgesehen.

Für Let’s Player sehr interessant: Der kleine AOC als Zweit- (oder Dritt-) Monitor. Hier kommt es nicht auf Auflösung oder Reaktionszeiten an, sondern auf den Einsatz als Kontrolldisplay, das man durch seinen geringen Platzbedarf entweder direkt fest auf dem Schreibtisch installieren oder aber bei Bedarf mal eben anschließen kann. Läuft die Aufnahme, wo befinde ich mich auf der Map, noch mal ein schneller Blick in die Lösung oder die Tastaturbelegung – hierfür eignet sich Norbert in optimaler Weise.

 

Reist Klein-Norbert auch bald mit Dir? – Ein Fazit

Jeder User muss natürlich selbst wissen, für welchen Zweck er einen transportablen USB-Monitor gebrauchen könnte und wie viel er von einem solchen Artikel möchte. Für den Gamingbereich sicherlich eher als unterstützender Monitor gedacht (Maps, Inventar, Teamspeak), im Business auf jeden Fall als mobiler Präsentations-oder Arbeitsbildschirm verwendbar und schließlich besonders interessant für Let’s Player, die gerne den Status ihrer Aufnahme checken und in diesem Sinne genannte ähnliche Tools verwenden wollen.

Mit einem Preis von ca. 130,00 € ist der AOC E1759FWU sicherlich nicht zum sofortigen Zugreifen günstig, vor allem, da Gaming-Monitore nur wenige Zehner davon entfernt anfangen, jedoch erhält man mit Norbert einen wirklich praktischen Gefährten, der auf vielseitige Weise verwendet werden kann. Kritiker könnten nun sagen, wenn, dann richtig. Der AOC E1759FWU stellt auf jeden Fall einen gesunden Mittelweg dar, wenn man einen Zweitmonitor für die genannten drei Zwecke – oder vielleicht noch mehr? – sucht: rudimentäres mobiles Gaming, Arbeitsgerät für unterwegs und Zusatz für Daheim sowie Kontrollpanel für den gewissenhaften Let’s Player.

 

Datenblatt

Paneltyp: TN

Panelgröße: 17”

Seitenverhältnis: 16:9

Auflösung: 1600 x 900

Helligkeit: 220 cd/m²

Reaktionszeit: 10ms

Farbe: Schwarz

Anschluss: USB 3.0 / 2.0

Produktmaße: 412x250x18 mm

Gewicht: 1,28 kg

 

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